Supervisions-Sitzung Cecilia Seeler geb. Dütemeyer Berufsausbildung
B 11
„Der Familienfluch“ (Übergewicht, Essstörungen)
Die Klientin leidet an Essstörungen und Übergewicht. In dieser Sitzung
begegnet sie ihrem völlig vereinsamten und in sich selbst zurück gezogenen
„inneren Kind“. Eine tiefe Sinnlosigkeit macht sich breit, hinter
der viel Schmerz und Traurigkeit verborgen liegen. Die Klientin erkennt, dass
sie all diese Gefühle bisher immer mit Essen wegzudrängen versuchte.
Im weiteren Verlauf tauchen auch die Mutter und die Oma der Klientin auf. Sie
repräsentieren als Familienthema das Verbot Gefühle, insbesondere Trauer
zu zeigen. Dies führte über die Jahre hinweg zu einer Versteinerung
zwischen den Generationen, sowie zu einer Verhärtung und Erstarrung der Emotionen
und der Weiblichkeit. Da die Klientin nun aus dem Familienmuster aussteigt und
die Energiebilder von Mutter und
Oma mit ihrer Trauer konfrontiert, kann sich der „Familienfluch“ auflösen.
Oma und Mutter werden weicher und fraulicher, als sich schließlich alle
in den Armen liegen und gemeinsam weinen. Jetzt darf das „innere Kind“
endlich Kind sein und all seinen Gefühlen Ausdruck verleihen. Es ist nicht
mehr nötig, Essen als Verdrängungsmittel einzusetzen. Der Klient steht
nach der einleitenden Entspan-nungsphase in seiner Innenwelt vor einer schwar-zen
Treppe und empfindet Angst. Die Innenwelt des Klien-ten wurde über den Vor-schlag
des Therapeuten, sich eine Treppe vor zu stellen, aufgerufen.
Klient Es ist so, als ob die Angst da so herum schweben würde.
Th. Sag es mal der Angst direkt. Der Klient wird zu einer direkten Ansprache auf-gefordert,
um Unmittel-barkeit in der Situation her zu stellen.
Klient Ja, Angst du schwebst da so um meinen Kopf herum, du bist irgendwie immer
da ...du machst mich ganz unsicher, so dass ich mir selbst nicht so richtig vertrauen
kann.
Th. Reagiert die Angst darauf? Der Klient wird in der di-rekten Konfrontation
gehalten, damit seine Er-fahrung von der Innen-welt sich erlebnisnah gestalten
kann.
Klient Die Angst ist wie ein grauer Ring. - Du bist wie ein grauer Ring, der so
um meinen Kopf herum fliegt und... versuchst mich ein zu engen und ein zu pressen
...und du tust mir weh.
Th. Was passiert, wenn du der Angst das mitteilst? Offene Frage, die der Willkür
Raum gibt, Y- Si-tuation mit mehreren Op-tionen, um den Energie-fluss sich entfalten
zu las-sen.
Klient Ich habe so ein Gefühl, als wäre dir das ganz egal, Angst ...so,
als wärest du eben einfach da (ja)...und ich habe mich daran zu gewöhnen,
aber ich will mich nicht daran gewöhnen. Das tut mir weh, mein Kiefer, da
spüre ich den Ring so, den Druck...
Th. Schau mal, wie das ist, wenn du diesem Druck nachspürst, so weit, wie
du es zulassen kannst Arbeit mit der Hingabe an den Moment bzw. an Empfindungen,
Gefühle und Körperreaktionen, um die Energieblockade auf zu spüren
und den emoti-onalen Konfliktzustand sich aufbauen zu lassen.
Klient ...ist so ein Schmerz, das tut so weh! (ja) ...und ich möchte den
nicht fühlen, ich will dich nicht fühlen, Schmerz ... immer wieder,
immer wieder bist du da (ja)... Schmerz, du tust mir weh (Stimme wird dünn,
tiefes Durchatmen) ... du tust mir weh... (ja)...
Meine Kiefer, die haben Angst vor dem Weinen.
Th. Sag es deinem Kiefer direkt. Direkte Konfrontation
Klient Kiefer, ihr habt Angst vor dem Weinen (fängt leise an zu weinen)...
(ja), dass das immer so weh tut...das tut so weh (weint)... immer wieder tut ihr
weh, das tut so weh, das Weinen tut so weh!... (weint)...
Th. Spürst du, was deine Hände machen? Wechsel der Reflexion der Bilder-
zur Körperebene, um den Energiefluss auf-recht zu erhalten.
Klient (weint) ...die streicheln meinen Bauch, die halten hier was fest.
Th. Sag es mal deinen Händen. Direkte Konfrontation
Klient (weint) Ihr haltet den Schmerz hier auf, das tut so weh, ich hab` so Angst
davor, ich hab` so Angst, ich will das nicht mehr spüren!
Th. Sag das mal dem Schmerz. Dem Energiefluss folgend wird der Abwehr in der di-rekten
Konfrontation Raum geben.
Klient Schmerz, ich will dich nicht mehr spüren, lass mich doch in Frieden...
das tut so weh, aua (ja)...du quälst mich immer, hör auf mich zu quälen
...du bist einfach da, Tag und Nacht (ja) ...ich werde dich nicht los. Ich weiß
nicht, wie ich dich loswerden kann ...ich sehe mich jetzt als kleines Kind.
Th. Dann sprich „die“ Judith mal direkt an. Wie alt bist du? Aufforderung
zur direkten Konfrontation auf der E-bene der Persönlichkeits-anteile (Primärebene/
Inneres Kind)
Klient Ich kann dich nicht sehen, das tut mir so leid (weint). Das tut so weh
(ja) ...drei oder vier (wim-mert)... die ruft nach ihrer Mama.
Th. Sag es ihr direkt. Direkte Konfrontation
Klient Ich seh`, dass du nach deiner Mama rufst (weint) ...ist nicht da ...ist
alleine (ja) ...es hört dich keiner ...du bist mit deinem Schmerz alleine.
Th. Wie ist das für dich, sie so zu sehen... alleine mit ihrem Schmerz? Über
die Aufforderung zur Rückkopplung wird der inneren Dialog zwischen der erwachsenen
und der kindlichen Gefühlswelt angeregt und sichtbar gemacht.
Klient Ich kann das nicht sehen, dass tut so weh
Th. Magst du ihr das sagen? Y- Frage, um dem Klienten frei zu stellen in der Kon-frontation
zu bleiben.
Klient Es fällt mir so schwer, dich zu sehen (weint)... ist so ein armes
Kind... du tust mir so leid. Ich sehe dein Leid, ich sehe, wie alleine du bist...
du hast dich ganz in dich zurück gezogen (ja)...weil es sowieso nichts bringt,
es hört dich sowieso keiner...
Th. ...aber du hörst sie ja gerade Rückkopplung zum inneren Dialog:
Wahrnehmungsebe-ne des Erwachsenen.
Klient Ja, ich kann dich hören (weint intensiv).... (ja)....du bist noch
so klein.
Th. Bekommt sie das in irgendeiner Form mit, dass du sie hörst? Rückkopplung
zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Kindes.
Klient Sie kuckt mich jetzt ganz erstaunt an ... Kleine, ich möchte dich
wieder zum Leben erwecken...dass du wieder lebendig wirst... (ja), ich sehe deine
leeren Augen aber ich will dich wieder lebendig machen.
Th. Wie ist das für die kleine Judith? Aufforderung zur Reflexion und des
Ausdrucks der kindlichen Reaktion.
Klient Ich sehe, dass du noch so durch mich durch kuckst, ich sehe, dass du mir
das noch nicht so glaubst (ja) ...dass macht mich so traurig, es macht mich so
traurig, wenn ich dich so sehe...
Th. Wo spürst du diese Traurigkeit? (im Körper) Aufforderung zur Reflexion
der Emotions- und/oder Körperebene.
Klient Ich glaube hier so im Bauch... und ich esse dann immer so viel, damit ich
das nicht spüren muss. Dann drückt das Essen hier so rein, dann spüre
ich das nicht so.
Th. Ist das im Moment auch so? Der Klient wird aus der assoziativen Erinnerung
in die „Jetzt- Situation“ zurück geführt, um ihm ein unmittelbares
Erleben zu ermöglichen.
Klient Ich hatte das vorhin am Tisch, ja (weint)... dann bin ich zwar da, aber
ich bin doch nicht da (genau) ...und dann fühle ich mich wie die Kleine...
dann habe ich Angst, dass die anderen mich gar nicht wahrnehmen.
Th. Kannst du den anderen das mal sagen, die da auch am Tisch sitzen? Magst du
es Ihnen sagen? Y- Fragestellung, um dem Klienten frei zu stellen in der Konfrontation
zu bleiben.
Klient Ich bin ganz traurig (weint)... ich bin ganz traurig (ja)... alles tut
so weh... der Schmerz, der tut so schrecklich weh... meine Kleine, die ist immer
noch so traurig... (weint)... Ihr müsst mir helfen, ich weiß nicht,
was ich tun kann... das tut so schrecklich weh...
Th. Hören sie dich? Der Klient wird in der Konfrontation/ im Dialog gehalten,
um den Kip-punkt des alten Erfah-rungsmusters heraus zu arbeiten.
Klient Die kucken jetzt auf... Ihr kuckt ganz erstaunt jetzt... ich sehe jetzt
auch euer Erstaunen, dass ich mich geöffnet habe (ja)... und ich habe Angst,
mich so zu zeigen. Ich habe Angst, dass ihr das nicht sehen wollt.
Th. Kannst du wahrnehmen, wie sie darauf reagieren? Der Klient wird in der Kon-frontation/
im Dialog gehalten...
Klient Ich sehe jetzt, dass ihr ganz betreten seid und euch auch auf euer Essen
konzentriert ...und dann werde ich auch wieder stumm. Dann denke ich Scheiße,
was mache ich denn jetzt? Ich will ja, dass ihr mich seht, dass ihr meine Trauer
seht, dass ihr mir helft mit meinem Kind. Aua, mein Kiefer. Ich sehe, dass manche
von euch jetzt wieder aufkucken, dass ihr mich ankuckt... (ja)... ist so ein großer
Schmerz in mir (weint)... ich will den nicht mehr verstecken... ihr sollt den
ruhig sehen...meine Angst... meine Angst, dass ihr mich dann nicht mehr mögt,
weil ich mich zeige, wie ich wirklich bin (ja)...
Th. Kuck mal, wie sie darauf reagieren, wenn du ihnen das mitteilst, wenn du dich
öffnest. In der Aufforderung zur Konfrontation wird gleichzeitig die Abeichung
vom Erfahrungsmuster hervorgehoben.
Klient Manche kucken und sagen, das ist doch gar nicht schlimm.
Th. Wie ist das? Aufforderung zur Reflexion der Gefühlsebene.
Klient (weint)...aua...aua...aua... (ja)... Ich sehe, dass das für manche
ganz normal ist irgendwie, die sagen: das ist gar nicht so schlimm, das kennen
wir auch.
Th. Wie ist das für dich? Aufforderung zur Reflexion der Gefühlsebene.
Klient Jetzt kuck´ ich ganz erstaunt (lacht)... (Kippunkt)
Th. Ist die kleine Judith vielleicht in der Nähe oder kannst du sie mal dazu
holen? Es werden verschiedene Erinnerungsbilder aus unterschiedlichem Kon-text
miteinander kon-frontiert, um über eine Umordnung(= Unordnung für das
Unterbewusstsein) das Erfahrungsmuster (vorerst auf der Sekundärebene) zu
kip-pen.
Klient Ja, ich kann sie dazu holen, die Kleine, ich hole sie jetzt.
Th. Schau mal, wie das für die kleine Judith ist, wenn du dich den Menschen
so öffnest Rückkopplung zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-nen Kind/
Erwachsenenbe-wusstsein in Wechselbezie-hung.
Klient Die wird jetzt lebendig, ich seh`, du wirst jetzt lebendiger, Kleine. Ich
hab` die so an meiner Hand (sag es ihr direkt) ja, ich hab´ dich so an meiner
Hand, ich merke, dass du lebendiger wirst, dass du nicht mehr so stumm bist, weil
du jetzt... weil du mich auch fühlst... und weil die anderen jetzt auch traurig
sein dürfen. Jetzt fangen die anderen auch an zu weinen... sehe ich, die
sind jetzt auch traurig und weinen (sag es ihnen direkt). Ja, ich sehe, dass ihr
auch weint, ihr seid auch traurig (ja)... jeder hat seine Traurigkeit in sich.
Th. Wie ist das für dich, das zu sehen, diese Traurigkeit von ganz vielen
Menschen? Aufforderung zur Reflexion der Empfindung (Sekundär-ebene) mit
der Hervorhe-bung der Abweichung vom alten Erfahrungsmuster.
Klient Ich habe das vorher noch gar nicht gesehen und jetzt sehe ich, dass es
euch auch so geht... und ich sehe eure Tränen und euren Schmerz (ja)... und
es tut mir gut. Es erleichtert mir meinen Schmerz (ja)... der darf jetzt auch
da sein. Jeder Schmerz darf jetzt da sein, ob groß oder klein, jeder Schmerz
darf sein... jetzt sehe ich, dass die Kleine auch anfängt zu weinen... (weint
selbst)... kleine Judith darf jetzt auch weinen (ja)... es ist ganz normal, dass
sie weinen darf... die anderen geben ihr jetzt auch ein Tuch... du sitzt da ganz
selbständig, sehe ich und weinst einfach, so wie die anderen auch... ist
gar nicht so schlimm... Ich sehe, dass deine Augen sich verändern, Kleine.
Th. Wie sehen diese Augen aus? Aufforderung zur Reflexion der kindlichen Reaktion.
Klient Ich sehe durch die Tränen jetzt, dass da so ein Schimmer kommt...
ein Stück Lebendigkeit kommt da rein.
Th. Kuck mal, wie das für dich ist, die Lebendigkeit zu sehen. Rückkopplung
zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Erwachsenen.
Klient (weint)... rührt mich so... kleine Judith (weint)... ich hab´
dich so lieb (ja)... ich freue mich, dass du jetzt weinen kannst... ist jetzt
o.k., dass du weinen darfst.
Th. Wie ist das für sie, wenn du so mit ihr sprichst, schau mal... Rückkopplung
zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Kindes.
Klient Das tut dir gut, du hast jetzt keine Angst mehr, du fast jetzt Vertrauen
zu mir. Ich sehe, wie die Tränchen kullern (ja)... sie freut sich, dass ich
sie jetzt nicht mehr weg dränge. Ich sehe, dass du mit deiner Traurigkeit
da sein darfst, Kleine...
Th. Hast du einen Impuls, wenn du sie so siehst? Der Klient wird ohne Vor-gabe
aufgefordert seinen Impulsen zu folgen, um ihn in seinem Energiefluss zu lassen,
aus dem sich neue Reaktionsmuster bilden können.
Klient Ich möchte sie gerne in den Arm nehmen
Th. Schau mal, wie das für dich möglich ist. Der Klient wird in seinem
Impuls unterstützt.
Klient Kleine, willst du, dass ich dich in den Arm nehme?... Ja, (starkes Weinen)...
...du kannst jetzt in meinen Armen weinen, ich lasse dich so lange weinen, wie
du willst (ja) ...du darfst jetzt traurig sein so, wie du bist...
Th. Kannst du wahrnehmen, wie das für sie ist? Rückkopplung zum inneren
Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Kindes.
Klient Ich sehe, das tut dir gut, Kleine. Du entspannst dich, weinst einfach und
fühlst dich sicher jetzt in meinem Arm. (ja)... ich lasse sie einfach weinen...
Ich sage keine blöden Sprüche... lasse sie einfach weinen, halte sie
nur fest... streichele ihr über ihren Kopf und ihre Haare... und lasse ihr
Raum... Kleines....(Musik zur Unterstützung des Gefühlsflusses)
Th. Was ist das für ein Gefühl, sie im Arm zu halten? Rückkopplung
zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Erwachsenen.
Klient Das ist schön... ist das jetzt... ich merke auch, dass du dich langsam
beruhigst, Kleine... das du anfängst, dich so ein zu kuscheln... und die
Sicherheit spürst in meinen Armen... ich streichele ihr jetzt so über
die Haare und über die Wange... und gebe ihr einen Kuss... und lasse dir
Zeit... lasse dir Zeit, traurig zu sein... dich geborgen zu fühlen (weint)...
geborgen und sicher...(ja)... du kannst immer zu mir kommen, wenn du traurig bist,
dann tröste ich dich und halte dich...
Th. Spürst du deinen Atem? Aufforderung zur Reflexion der Körperebene.
Der Impuls wird nicht aufgegriffen.
Klient ...Ich spüre auch dein Herz... ich spüre dein Herz, kleines Kinderherz...
ich merke, wie du ruhiger wirst, (ja)... dich beruhigst... dein Körper sich
entspannt...du brauchst nicht mehr alles in dich rein zu stopfen (ja)... du kannst
jetzt sagen, wenn du traurig bist, dass du traurig bist...
Th. Kannst du wahrnehmen, wie sie darauf reagiert? Rückkopplung zum inneren
Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Kindes
Klient Die findet das ganz normal... das ist ganz normal, dass jemand traurig
ist... du brauchst dich nicht mehr verstellen, Kleine.
Th. Hast du eine Idee, warum sie sich verstellen musste? Die Interpretation des
Klienten wird abgefragt, um den Kontext des emo-tionalen Konfliktzustan-des auf
zu decken.
Klient Ja, ich glaube, sie hat halt Angst, dass sie nicht mehr geliebt wird...
die Mami, die mochte sie nie, wenn sie traurig war... (ja)...
Th. Du kannst sie fragen, ob das so war oder ist. Die Interpretation des Klienten
wird weiter abge-fragt.
Klient Was ist los, Kleine, warum verstellst du dich?... Ja, sie sagt, dass sie
nicht traurig sein durfte... das hat sie so hart gemacht und dann hat sie das
weg gelacht (ja)...
Th. Wem magst du das sagen, dass sie ihre Traurigkeit weg lachen musste, sich
verstellen musste? Rückkopplung zum inneren Dialog in Y- Fragestellung, um
den Kontext des emotionalen Konfliktzustandes sich weiter aufbauen zu lassen.
Klient Ich sage das ihrer Mama, ich nehme sie jetzt an die Hand ...(ja)... und
ich zeig´ ihr das jetzt: kuck mal, was du gemacht hast... du hast das Kind
ganz unglücklich gemacht (ja)... und dick und fett, weil es vor Trauer isst...
es weiß gar nicht, wohin mit der Trauer.
Th. Kannst du sehen, wie deine Mutter darauf reagiert? Rückkopplung zum inneren
Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Mutteranteils auf der Primärebene.
Klient ...das ist alles Quatsch, sagt sie. Das ist alles grosser Quatsch. Das
ist so Gefühlskram, der stört nur...
Th. Aha, was macht das mit dir, das zu hören? Rückkopplung zum inneren
Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Erwachsenen.
Klient Es macht mich wütend, es macht mich total wü-tend, wenn du so
einen Scheiß erzählst. Kuck mal was du angerichtet hast bei der Kleinen
(ja)... du, du bist ´ne eiserne Fassade, bist du... du bist ein Schreckgespenst
der Beherrschung... aber ich will nicht, dass die Kleine da weiter drunter leidet.
Du bist ganz versteinert, bist du, ganz hart... hart, hart, hart, hart, hart...
aber die Kleine, die soll leben
Th. Kannst du sie dabei anschauen, wenn du ihr das sagst oder schaust du sie an?
Aufforderung zur direkten Konfrontation auf der Ebene der Persönlichkeitsanteile.
(Primärebene)
Klient ...irgendwie verschwindet die jetzt, die Mutter
Th. Was ist da jetzt? Der Klient wird in die Jetzt- Situation zurück gebracht.
Klient ...die dreht sich irgendwie `rum, die will das nicht hören. Ich sehe,
du willst das nicht hören.
Th. Wie ist das, das sie sich einfach weg dreht? Rückkopplung zum inneren
Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Erwachsenen.
Klient ...ich sehe deine Angst, ich sehe deine große Angst, Gefühle
zu zeigen (ja), was ist denn nur los mit dir, dass du so hart geworden bist wie
ein Stein?
Th. Reagiert sie darauf? Rückkopplung zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne
des Mutteranteils.
Klient Sie hält sich die Ohren zu... Ich nehme jetzt die Kleine und gemeinsam
stellen wir uns jetzt wieder vor sie und die Kleine... die Kleine fasst sie jetzt
so an... irgendwie ...(ja)... (tiefes Ausatmen)...
Die Kleine, die fasst sie jetzt einfach an... (ja)...
(Kippunkt)
Th. Wie ist das, was empfindest du? Aufforderung zur Reflexion der Empfindungsebene.
Klient Mein Gott,...(tiefes Ausatmen)...
Th. Was machen deine Hände? Aufforderung zur Reflexion der körperlichen
Reaktion, um den Energiefluss aufrecht zu erhalten.
Klient ...(tiefes Ausatmen)...ich halte die vor die Au-gen...so wie meine Mutter
(ja). Die Kleine steht zwischen uns. Ich sehe jetzt den Spiegel, meine Mutter
ist ein Spiegel... das geht ganz schön durch (tiefes Ausatmen)...
Th. Wie fühlt sich das an, dieses durch dich durch Gehen? Aufforderung
zur Reflexion der Empfindung auf der Körper- und/oder Gefühlsebene.
Klient Aaah...aaah.... (Schluchzen) ...da sitzt so ein Schrei... aaah
Th. Geh mal mit deiner Wahrnehmung dorthin, wo du den Schrei vermutest...
...nur wahrnehmen, und dann schau, wie dein Körper reagieren will... Arbeit
mit der Hingabe an den Moment bzw. an Emp-findungen, Gefühle und Körperreaktionen,
um die Energieblockade auf zu spüren und den emotionalen Kon-fliktzustand
sich aufbauen zu lassen.
Klient Aua.... aua...aua...aua..... das ist, als wenn so ein Pfeil mein Herz
durchbohrt (ja)...aua, dass tut so weh (Weinen)...aua...aua...das habe ich nicht
gewollt.
Th. Wem sagst du das gerade? Rückkopplung zum inneren Dialog in Y- Fragestellung,
um die Situation sich weiter entfalten zu lassen.
Klient Meiner Mutter... jetzt wird mit schlecht, jetzt kommt dieses ganze Essen
hoch, habe ich den Eindruck... Mutti, ich will das nicht mehr runter stopfen,
will nichts mehr in mich hineinstopfen. Lass uns versöhnen miteinander
(weint)... mein Herz tut so weh... und ich sehe dich so versteinert, so wie
ich auch bin... dass wir beide unsere Gefühle nicht zeigen... und die Kleine
hat uns beide einfach angefasst... (weint) ...meine Mutti, ich sehe jetzt, sie
nimmt auch die Hände vom Gesicht und kuckt mich so an (weint)... kuck mich
ganz lieb an... (ja)...
Th. Kannst du ihr sagen, wie das für dich ist? Aufforderung zur direkten
Konfrontation auf der Ebene der Persönlichkeitsanteile (Primärebene).
Klient (Ausatmen)...ich muss mich mal setzen.
Th. Ja, mach das, hier ist ein Tuch...
Klient ...(Weint)...das tut so weh... Mama, das tut so weh...aaah... ich möchte,
dass das aufhört, ich möchte mich versöhnen mit dir...
Th. Hört deine Mutter dich? Rückkopplung zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne
des Mutteranteils
Klient Ja.
Th. Kannst du auch wahrnehmen, wie sie auf dich reagiert, auf das, was du ihr
sagst? Rückkopplung zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Mutteranteils.
Klient Ich sehe, du bist auch berührt, Mama, du setzt dich jetzt auch hin...sie
sagt, ich soll kommen... jetzt ist der Schwindel wieder da, es dreht sich alles...
Gerade war das auch so, als wenn meine Oma da auch ist und meine Mutter mit
meiner Oma so verschmilzt, kann das sein?
Th. Du kannst auch noch einmal kucken... Der Klient wird auf seine innere Wirklichkeit/sein
inneres Wissen zurück geführt.
Klient Ja, meine Oma... du warst auch so hart, deshalb vielleicht...
Th. ...oder sie fragen, wenn du es wissen möchtest... Die Interpretation
des Klienten wird abgefragt, um den Kontext des emotionalen Konfliktzustandes
auf zu decken.
Klient Ja Oma, wieso bist du jetzt da? Ich möchte wissen, wieso du jetzt
aufgetaucht bist ... (tiefes Ausatmen) ...meine Oma sagt jetzt: ich kann deine
Mutti nicht leiden... Und was hat das jetzt mit meiner Mama zu tun, Oma?...
Sie sagt, die hat auch ihre Gefühle verdrängt, versteckt und so ist
das immer weiter gegeben worden...
Th. Kannst du sehen, wie deine Mutter darauf reagiert? Rückkopplung zum
inneren Dialog: Es werden verschiedene Erinnerungsbilder aus unterschiedlichem
Kontext miteinander konfrontiert, um über eine Umordnung (=Unordnung für
das Unterbewusstsein) das Erfahrungsmuster (jetzt auf der Primärebene)
zu kippen.
Klient Ja: ich sehe Mama, du bist auch ganz entsetzt, obwohl du das schon immer
gefühlt hast, aber es ist was anderes, wenn man das plötzlich so sieht
und hört (ja)... und du tust mir auch leid. Lass uns zusammen zu meiner
Oma gehen mit meiner Kleinen... damit endlich mal Schluss ist in der Familie,
dass wir Ruhe finden... du und ich und die Kleine... Wir gehen jetzt zu meiner
Oma. Das ist witzig, meine Mutter stellt sich jetzt genau so an wie ein kleines
Kind (lacht)... Ich sehe jetzt auch deine Angst Mama (ja)... wie du dich versteifst.
Lass uns gemeinsam zu der Oma gehen... wir gehen jetzt alle drei, halten uns
jetzt an der Hand... jetzt hat meine Oma auch keine Chance, bei drei Frauen
... (lacht) ...das ist witzig: meine Oma sitzt da jetzt immer noch auf ihrem
Stuhl, so herrisch... komischer Gesichtsausdruck und wir kommen da zu dritt...
Ich sag jetzt meiner Oma, was ich erfahren habe und das die kleine Judith dahinter
gekommen ist, dass das jetzt so nicht weiter geht und dass wir das lösen
müssen. Meine Oma kuckt uns drei ganz erstaunt an und...
Th. ...sprich sie ruhig direkt an.. Direkte Konfrontation
Klient Ja Oma, ich sehe, das du ganz erstaunt kuckst, so was kennst du gar nicht,
das man offen was sagen kann, wie man sich fühlt... und jetzt, wo die Mutti
auch dabei ist, kannst du nicht mehr hinter herum lästern, oder so... du
musst ihr das jetzt schon direkt sagen, wie du sie findest und was du gegen
meine Mama hast...
Th. Wie reagiert sie? Rückkopplung zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne
des Grossmutter-Anteils.
Klient Ich sehe, du schämst dich, Oma... und ich sehe jetzt, dass du auch
traurig wirst, Oma...
Th. Wie geht es dir damit, sie so zu sehen? Rückkopplung zum inneren Dialog:
Wahrnehmungsebe-ne des Erwachsenen.
Klient ...Ich kann das gar nicht fassen, unsere harte O-ma... unsere harte Oma
weint (ja)... (Kippunkt)
Th. Du kannst ihr deine Empfindung mitteilen. Aufforderung zur direkten Konfrontation
auf der Ebene der Persönlichkeitsanteile (Primärebene).
Klient Ja Oma... ich bin so erstaunt, dass du Gefühle zeigst, dass du menschlich
wirst und weich... ich sehe jetzt auch, dass meine Mami weint (ja)... und die
kleine, die sitzt schon auf dem Schoss von meiner Oma. Die sagt: Oma, so ist
das jetzt richtig...
Th. Schau mal, wie es dir geht, wenn du die drei so siehst. Rückkopplung
zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne des Erwachsenen.
Klient Das macht mich ganz glücklich.
Th. Das kannst du ihnen auch sagen. Aufforderung zur direkten Konfrontation.
Klient Es macht mich ganz glücklich, wenn ich euch so sehe, es macht mich
so glücklich ... und die Kleine ... Kleine, du bist so klug, du bist so
süß... die streichelt jetzt der Oma über die Wange... und meine
Mutter, die ist so halb sitzend, halb stehend auf dem Schoss, hat sich jetzt
auch an meine Oma gelehnt... ja, und die Omi, die umfasst die jetzt mit ihren
Armen, die Grosse und die Kleine... ja, so ist es gut... aber ich will auch
dazu (lacht)... ich komme auch zu euch und gehe noch mit in den Kreis und lehne
mich so an meine Oma und spüre ihr Herz... ist ganz weich. Oma, du fühlst
dich ganz weich an... (Musik, um den Gefühlsfluss zu unterstützen)....
Th. Kuck mal, wie deine Oma darauf reagiert Rückkopplung zum inneren Dialog:
Wahrnehmungsebe-ne des Grossmutter- Anteils.
Klient ....(weint)... sagt, ich habe auch so viel Traurigkeit, ich habe so viel
Traurigkeit in mir... keiner hat sie gesehen. Und ich sehe jetzt auch meine
Oma- die ist so dick, weißt du - ich sehe jetzt, dass die dünner
wird, dadurch, dass die Traurigkeit das alles wegschwemmt ...(weint)...
Th. Wie geht es dir damit? Rückkopplung zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne
des Erwachsenen.
Klient Ich bin so froh... (weint)..., ich bin so froh, Oma, dass du jetzt auch
ein ganz normaler Mensch wirst, zu einer Frau auch wirst, du wirst viel fraulicher
jetzt und weicher... ach Oma... (weint)... das ist schön.
Th. Schau mal nach der Kleinen. Rückkopplung zum inneren Dialog: Wahrnehmungsebe-ne
des Kindes
Klient Für die ist das jetzt fast schon ganz normal. Ja Kleine, für
dich ist das jetzt schon alles normal... jetzt nickt sie so mit dem Kopf und
streichelt auch der Oma über die Wange und meiner Mutti... und mir...
Th. Wie ist das für dich, das die Kleine dir über die Wange streicht?
Aufforderung zur Reflexion der Gefühlsebene des Er-wachsenen.
Klient ...das ist schön, ich kann das jetzt auch annehmen ...(weint)...
so kleine Hände... so kleine Kinderhände (ja) ..., ganz zart, das
macht mich glücklich... du machst mich glücklich, Kleine... ich hab
dich lieb...(weint)... du bist das Wichtigste für mich... ich freue mich
für dich, dass du lebendig wirst...
Th. Kann deine Mutter euch wahrnehmen? Rückkopplung zum inneren Dialog:
Wahrnehmungsebe-ne des Mutteranteils.
Klient ...ja, ich sehe, dass du neidisch wirst... du brauchst nicht neidisch
werden, kannst das auch machen... ich merke jetzt, wie sie sich traut auch ihre
Zärtlichkeit zu zeigen... und auch meine Oma... Oma, die Haare haben sich
jetzt auch gelöst, du hast immer so einen Dutt gehabt, jetzt lösen
sich die Haare und fallen so um ihren Kopf und du siehst jetzt viel schöner
aus, Oma... viel weicher, viel fraulicher... Das ist jetzt richtig schön...
und irgendwie fangen wir jetzt an zu lächeln... jeder hält jeden im
Arm... und jetzt lächeln wir uns zu... und jeder streichelt den anderen
so... (berührt ihren Körper) und das ist jetzt ganz normal.
Th. Spür` mal wie sich dein Körper anfühlt, wenn er gestreichelt
wird. Aufforderung zur Reflexion der Körperebene, um das positive Gefühl
zu ankern.
Klient Schön ist das, ich fühle mich jetzt so eins mit den anderen
und das ist normal, so was...ja, das ist schön... mit meiner Oma, mit meiner
Mama und auch die Kleine...
Th. Ist da noch etwas, was du mitteilen möchtest oder dem du dich im Moment
zuwenden möchtest? Den Impulsen des Klienten wird Raum gegeben, um die
gekippte Situation sich weiterhin entfalten zu lassen.
Klient Ich bin dir dankbar, Kleine, dass du uns zusammen geführt hast...
(ja) ...und das wir Frauen, obwohl wir jetzt weinen viel, viel stärker
geworden sind... auch, weil wir jetzt wissen, das wir eine Familie sind und
zusammen halten... braucht sich keiner mehr verstellen, wir sind jetzt ehrlich
geworden, dass ist schön...
Th. Wie reagiert die kleine Judith darauf? Rückkopplung zum inneren Dialog:
Wahrnehmungsebe-ne des Kindes.
Klient Die freut sich jetzt (ja)..., fängt jetzt an zu lachen, die Kleine...
ein süßes Kinderlachen
Th. Kannst du Ihre Freude auch in dir spü-ren?...irgendwo im Körper?
Aufforderung zur Reflexi-on der Körperebene, um die neue Erfahrung (posi-tiver
Kontakt zum inneren Kind) sich integrieren zu lassen.
Klient Ja, in meinem Herzen (ja)... das tut meinem Herzen gut, Kleine, wenn
du lachst (ja)... als wenn das stärker durchblutet wird... oh, das ist
entspannend auch, ist das schön... wir kuscheln jetzt alle miteinander
(lacht)... das habe ich noch nie gemacht... das ist schön... das ist natürlich.
Meine Oma hat ihre Haare offen... und auch meine Mama macht mit und ich und
die Kleine... wir liegen jetzt alle zusammen da (ja)... das ist schön,
ja...
Th. Spürst du dieses schöne Gefühl auch in deinem Körper?
Aufforderung zur Reflexion der Körperebene (Ankerung).
Klient ...der entspannt sich jetzt und der kann jetzt auch normal werden, braucht
sich nicht mehr voll zu stopfen, ich spüre in ihm so das Vertrauen zueinander...
und die Kleine liegt so in der Mitte und genießt das, mit den Grossen
zusammen zu sein... und sagt: so fühle ich mich wohl... Das gibt mir Vertrauen...
sie sagt: so kann ich groß werden (ja), so kann ich wachsen...
Th. Schau mal, ob du mit diesem Gefühl von Vertrauen jetzt zu dieser dunklen
Treppe gehen kannst... wie sieht die jetzt aus? Der Klient wird aufgefor-dert
in das Anfangsbild von der Treppe zu gehen, um die emotionale Verän-derung
zu überprüfen.
Klient Das ist jetzt so eine weiße Marmortreppe geworden, die ist breit
auch jetzt und die Kleine, die hat keine Angst mehr, die geht da jetzt ganz
selbst bewusst und normal wie ein Kind... (weint)... ganz normal die Treppe
runter (ja)... ganz normales, kleines Mädchen... ganz so für sich,
so in Gedanken, wie so Kinder eben sind...
Th. Was ist das für eine Empfindung sie so zu sehen, so ganz bei sich und
in sich ruhend? Aufforderung zur Reflexion der Empfindungsebene unter Hervorhebung
der Veränderung des Verhaltensmusters.
Klient Das tut mir gut Kleine, wenn ich dich so sehe, du machst mich glücklich,
ich freue mich so... du bist wieder Kind geworden... darfst Kind sein (ja)...
Th. Zeig doch mal deiner Oma und deiner Mutter die Kleine, wie sie unbeschwert
die Treppe hinuntergeht. Die Persönlichkeitsanteile, die mit dem Muster
im Zusammenhang stehen, werden mit der neuen Situation konfrontiert.
Klient Ja, die sind jetzt auch gerührt, sehe ich. Mutti, du weinst... Oma.
Du schämst dich ein bisschen.
Th. Hast du eine Idee wieso sie sich schämt? Die Interpretation des Klienten
wird abgefragt, um den Kontext des Konfliktzustandes auf zu decken.
Klient Ja, du hast ihr das wahrscheinlich nicht zugetraut. Du hast immer etwas
anderes in der Kleinen gesehen (ja)... aber das ist jetzt o.k. so und jetzt
sehe ich auch, das du dich wieder verwandelst, Oma. Jetzt wirst du wieder schmaler
und mit den Haaren, die sind offen und dein Gesichtsausdruck verändert
sich (ja)..., jetzt freust du dich mit der Kleinen ...und auch meine Mama freut
sich jetzt, sehe ich. Sie sagt: Gott sei dank hört dieses Familiendrama
auf... so, als ob ein Fluch auf der Familie gelegen hätte (ja) ...das die
Kleine lebendig geworden ist, das ist gut! ...das ist so, als wenn diese Versteinerung
jetzt so aufhört zwischen den Generationen, ...dass die auch lebendig geworden
sind... (ja)... jetzt halten wir der Kleinen die Hände entgegen ...sie
kommt lachend die Treppe `runter ...und sie freut sich, dass wir da unten stehen.
Du freust dich Kleines, dass wir alle jetzt verwandelt sind... Wir haben uns
alle verändert jetzt ...sind lebendig geworden. Wir halten uns jetzt an
den Händen... und freuen uns jetzt alle, sagen, das es gut ist. Ja, das
ist ein schönes Gefühl jetzt.
Th. Schau mal wo ihr mit diesem schönen Gefühl als Gemeinschaft euch
hinbegeben möchtet. Wollt ihr dort bleiben oder gibt es einen anderen Ort,
der euch jetzt anzieht? Dem Klienten wird die Mög-lichkeit gegeben, das
schöne Gefühl an einem angenehmen Ort zu ankern.
Klient Meine Oma, die hatte so eine schöne große Küche... da
gehen wir jetzt hin... Frauen unter sich, (lacht) irgendwie so was. Wir machen
jetzt was zusammen, wir sitzen jetzt alle um den Tisch, ja das ist schön...
das ist so heimelig jetzt (ja)...Es sind nur wir Frauen und die Kleine fühlt
sich auch ganz wohl jetzt.
Th. Was macht ihr da? Der Klient wird bestärkt, den neuen Erfahrungsspielraum
auszuprobieren (Ankerung).
Klient Was könnten wir denn mal machen? Vielleicht zusammen Plätzchen
backen... Jeder macht was anderes, Jeder macht andere Figuren und die Kleine,
die kann auch helfen... so Sachen ausstechen oder mit dem Pinsel so da drüber
malen... das ist schön, wir sind jetzt alle irgendwie zusammen... da ist
jetzt eine Verbundenheit, merke ich... schön ist das, ja...
Th. Möchtest du eine Musik haben? Die Musik wird eingesetzt, um die positive
Erlebnisqualität zu unterstützen.
Klient Ja, was fröhliches aber nicht zu lustig...
(Wir suchen zusammen Musik aus, die Klientin bleibt anschließend für
sich.) Dem Klienten wird Raum zum Nachspüren und zur Reflexion gegeben.