Supervisions-Sitzung Eva-Maria Urbanietz - Berufsausbildung B 8
„Lebensenergie“

Die Klientin hat für sich die Erkenntnis gewonnen, dass im Kamala und in der Therapie selbst zu viel Gewalt ausgeübt wird. Sie kann im Moment nicht mehr zu der Synergetik-Therapie in dieser Form stehen. Sie spürt so einen starken Druck, so dass sie sich gezwungen sieht, das dem Bernd Joschko zu sagen. Mit diesem Gefühl ging die Klientin in die Sitzung.

Ergebnis:Das Thema, das die Klientin mit der Synergetik und dem Kamala hatte, war ihr eigener Zwiespalt. Es ging um Leben und Tod. In dem Maße wie sie die Gefühle diesbezüglich zulassen kann, kann sie auch im Außen das Kamala und die Synergetik lassen.
Für die ganze Sitzung galt: Ich habe bewußt wenig eigene Ideen gebracht, weil die Sitzung so gut lief und im Fluß war. Die Klientin hatte immer eigene Impulse. Ich griff immer den letzten Impuls auf, und versuchte, immer mit der Energie zu gehen. Ich denke, daß dieses auch gelungen ist.
Musik und Geräusche habe ich bewußt nicht eingesetzt, da die Energie immer voll da war und ich diese nicht verstärken mußte.

Session:

Kl: Ich bin im Kamala wo die Urkundenverleihung ist. Irgendwie liege ich da komischerweise.
Vorhin war es mir schon mal ganz heiß und jetzt ist es wieder. Jetzt ist es irgendwie ganz heiß von unten. Das macht mir so ein bisschen Angst. Ich möchte jetzt da irgendetwas sagen. Ich habe das Gefühl, ich will da was sagen.
Th: Kannst Du die Angst auch da sein lassen?
Kl: Ja, Angst, willst du mal mit mir gehen? Ich muss doch jetzt hier was sagen und irgendwie fehlen mir die Worte. Ja, Bernd, ich will dir was sagen, aber mir fehlen die Worte.
Jetzt nickt er. Es ist so wichtig und mir fehlen die Worte.
Th: Wie reagiert er denn darauf, wenn dir die Worte fehlen?
Kl: Jetzt sagt er: „Du hast Zeit.“ Ich habe aber gar nicht das Gefühl, dass ich Zeit habe. Irgendwie bin ich so unruhig.
Th: Spüre Deine Unruhe. Kannst Du die erlauben?
Kl: Sehr schwer.
Th: Kannst du dir das erlauben, dass es sich schwer anfühlt?
Kl: Ja, das geht schon besser.
-Pause -
Kl: Das ist jetzt so ein Gefühl wie, ich muss mich jetzt vom Kamala verabschieden. Ich muß mich von Dir verabschieden. Und irgendwie werde ich aber festgehalten, ich kann mich gar nicht verabschieden.
Th: Guck mal hin, wer oder was Dich festhält?
Kl: Ich habe das Gefühl, ich bin hier am Boden festgewachsen. Ich kann hier nicht weg. Das kann ich aber gar nicht gut ertragen. Ich will doch weg.Th: Was macht das mit Dir? Du willst weg und kannst nicht.Durch diese Frage wird der Klientin die Problematik noch deutlicher.Kl: Scheiße! - sehr laut und heftig -
Th: Ja, ganz genau
Kl: Jetzt wird's auch unruhiger.
Th: Spür das.
Kl: Ich kann den Zustand nicht gut annehmen.
Th: Was möchtest Du?
Kl: Die klatschen auf einmal. Wieso klatscht ihr denn? Die finden mich so gut, wenn ich hier liege und nichts sagen kann.
Th: Wie fühlst Du dich da?
Kl: Ich habe noch nicht das Gefühl dafür.
Th: Was hast Du für ein Gefühl? Was ist jetzt für ein Gefühl da?
Kl: Das ist eher ein Körpergefühl............... Es ist eher Angst.
Th: Wo kannst du die denn spüren?
Kl: Jetzt habe ich wieder das Gefühl, es drückt mir einer an meinem Hals. Wer bist denn du?
Ich bin der Tod. Was machst du denn mit mir?
-Pause -
Th: Was macht der Tod mit Dir?
- Klientin zeigt heftige Körperreaktion. Sie schüttelt sehr stark ihren Kopf hin und her
ñSie fängt an zu hecheln -
Kl: Nein! - lässt einen lauten Schrei los -
- Klientin fängt wieder an zu hecheln, es wird immer schneller -
Th: Was passiert jetzt?
Kl: Keine Ahnung.
- Pause -
Th: Wo bist Du?Klientin kann den Tod noch nicht so nahe an sich ranlassen, sie geht aus dem Körper.- Pause -
Kl: Ich liege wieder im Kamala. Ich bin weder tot, noch am Leben.
Th: Ja, genau. Spüre das.
Kl: Ich bin gar nicht da, ich bin gar nicht da. Ich schwebe jetzt. Ich hänge im Kamala unter der
Decke. Jetzt gucken die alle unter die Decke. Wo ist sie denn, wo ist sie denn, fragen sie. Ich bin weg. Ich bin tot. Ich möchte aber gar nicht tot sein. Ich will aber auch noch nicht leben.Hier zeigt sich der Zwiespalt der Klientin, nicht tot sein zu wollen, aber auch nicht leben zu wollen.Th: Ja, guck mal, Du willst beides nicht. Kannst Du das Gefühl da sein lassen?
- Klientin beginnt wieder zu hecheln -
- Das Hecheln wird immer heftiger und sie stößt dabei immer einen Ton aus -
- sie macht einen Seufzer -
Kl: Jetzt bin ich wieder gelandet.
- Wieder ein langes Hecheln --
Th: Kannst Du wahrnehmen, wo Du gelandet bist?
Kl: Ja, ich bin immer noch im Kamala.
Th: Wie geht's Dir jetzt?
Kl: Ja, es ist kein Zustand – weder, noch
-Sie hechelt wieder und der Körper zittert dabei heftig -
Kl: Die klatschen immer noch, aber ich höre euch nicht.
Th: Sag das denen mal.
Kl: Ja, ich höre euch nicht. Warum klatscht ihr? Ich höre euch aber nicht. Ich höre euch nicht, ich höre euch nicht.
- Sie wiederholt ganz oft den Satz: Ich höre euch nicht und fängt dann wieder an zu hecheln. -
Th: Wie reagieren sie?
Kl: Du bist so toll, Du bist so toll, sagen die.
- Sie hechelt wieder -Die Leute im Kamala repräsentieren den Teil der leben will.Kl: Ich höre euch nicht, ich höre euch nicht (mindestens 10 mal), nicht, nicht, nicht, nicht,
nee, nee, nee, nee (viele Male)
ñSie schüttelt dabei heftigst den Kopf und hechelt wieder sehr schnell -Hier zeigt sie, dass ein Teil in ihr nicht leben will.Kl: Jetzt sehe ich mich wieder von außen. Was machst du denn da wieder für einen Scheiß?Das Gefühl dazu kann sie noch nicht zulassen, ist noch zu heftig und deshalb geht sie aus ihrem Körper und schaut von außen zu.Th: Ja, genau, sag das mal der Marion.
Kl: Was machst du denn da wieder für einen Scheiß da? Was soll das denn? Die hört mich auch nicht. - mit sehr lauter Stimme -
Th: Wie ist das denn für Dich? Die Marion hört Dich auch nicht.
Kl: Warum hörst du mich denn nicht? Ich will nicht, sagt sie. Ich habe Angst.
- Sie wiederholt das Wort Angst sehr oft und hechelt wieder -
Th: Kannst Du die Angst da sein lassen?
Kl: - Sie nickt - Ich will nicht mehr kämpfen. Ich will nicht mehr kämpfen.
Th: Wem sagst Du das jetzt?
Kl: Dem Dhyan. Dhyan, ich will nicht mehr kämpfen.
Th: Hört er das?
Kl: Ja, Du musst nicht kämpfen. Warum kämpfst Du denn, sagt er. Ja, ich habe Angst. Jetzt muss ich mich von Dir trennen. Ich muss es zurücklassen. Die Synergetik in dieser Form muss ich zurücklassen. Jetzt schüttelt er den Kopf. Warum schüttelst Du denn jetzt den Kopf? Er sagt, weil es nicht stimmt. Das verstehe ich nicht. Er sagt, Du bist da. Das verstehe ich nicht. Ich verstehe nicht, warum du sagst, Du bist da.
Hier drückt sich aus, dass die Klientin sich noch nicht entschieden hat, den Tod anzunehmen.Th: Dann soll er es Dir mal erklären. Möchtest Du es wissen?
Kl: Erklär es mir endlich mal - schreit laut - Er sagt wieder, Du bist da. Das verstehe ich nicht.
Jetzt habe ich wieder das Gefühl, es drückt mir einer auf den Hals. Es ist wieder der Tod.
Th: Jetzt kommt wieder der Tod, schau mal genau hin.Im Zusammenhang mit Dhyan kommt der Tod. Er hat also etwas mit dem Tod zu tun.Kl: Das ist so ein schwarzer Kerl. Der macht mir was. - Dann mach’s doch, drücke mir den Hals zu,
dann ist Schluss endlich, alles vorbei, die ganze Scheiße.
Th: Ja genau, die ganze Scheiße ist dann vorbei.
Kl: Mach doch, mach. - Pause -Jetzt lässt die Klientin zu, dass der Tod ihr den Hals zudrückt und nun passiert etwas Neues.Kl: Jetzt hat er keine Lust mehr. Da macht’s ja keinen Spaß mehr, sagt er. Ach, so ist das mit dir. Weil ich mich wehre, deswegen drückst du zu. Aber geheuer bist du mir nicht. Dir trau ich nicht, du kommst immer so hinterrücks, so hinterhältig bist du. Hinterfotzig bist du.
Jetzt wird's mir wieder ganz heiß. Was passiert jetzt? Ach du Scheiße. Jetzt brennt es auch noch im Kamala. Da brennt es rundrum.Das Feuer steht für die gewaltige Energie und die Ladung, die in diesem Thema steckt.Th: Also nicht du selbst brennst, sondern das Kamala.
Kl: Ja, und ich fühle mich handlungsunfähig. Aber das Feuer kommt nicht an mich ran. Es ist nur um mich herum und es ist unheimlich heiß.
Th: Kannst Du Deine Handlungsunfähigkeit und die Hitze das ein lassen?Dort zeigt sich wieder der Tod und das Leben. Die Hitze (das Leben) lässt sie noch nicht zu, das Feuer kommt noch nicht an sie ran.Kl: Ja ................. Jetzt halte ich die Luft an.
Th: Sprich doch mal die Luft an.
Kl: He, Luft was ist los? Sie sagt, Du willst nicht leben. Ich will doch. Das ist nicht so ganz klar, oder wie? Nee, es ist nicht klar, ich kann mich nicht entscheiden, sagt sie.
Th: Kannst Du das annehmen, dass Du dich nicht entscheiden kannst, ob Du leben willst oder nicht?
Kl: Ja............ Jetzt wird es immer heißer. Jetzt ist das Feuer doch bei mir. Es ist unter mir. Oh, du bist so heiß. Aber Feuer, ich will dich gar nicht. Du bist mir zu heiß.
Th: Wie reagiert das Feuer?
Kl: Das Feuer weiß es. Was mach ich denn?
Th: Und trotzdem ist es da. Unter dir und um dich herum brennt es.
Kl: Es brennt. Du bist so heiß, Feuer. Ich weiß gar nicht, was ich machen soll, Feuer. Nichts, sagt es. Na gut, dann mach ich nichts.
Th: Ist das Dir möglich, nichts zu machen?
Kl: Ja.
Th: Kannst Du jetzt einfach zuschauen und zulassen, was da jetzt passiert?
Kl: Ja.
lange Pause -Hier ist der Punkt, wo die Klientin anfängt, die Energie zuzulassen.Kl: Es wird immer heißer. - lange Pause - Jetzt habe ich das Gefühl, ich kippe gleich weg. Das fühlt sich sogar ganz gut an.
Th: Kippst Du schon weg?
Kl: Ich war gerade eben kurz weg, als ob ich eingeschlafen wäre. Jetzt wird es immer heißer. Das Feuer ausmachen, bitte, ich verbrenne ....................ach du Scheiße.
Th: Bist Du bereit, Dich verbrennen zu lassen?
Kl: Mal gucken, wie weit es geht. Das hört ja nie auf. Feuer, was ist los? Ich bin immer da.
Th: Für was steht denn das Feuer?
Kl: Für was stehst du denn? Für Lebensenergie.
Th: Guck mal, die Lebensenergie hört nie auf. Die verbrennt Dich fast.
Kl: Du bist so heiß. Jetzt sehe ich mich wieder da im Kreis liegen. Die halten sich alle die Augen zu.
Th: Sag’s denen direkt.
Kl: Ihr haltet euch alle die Augen zu.
Th: Frag sie doch mal, warum sie das machen.
Kl: Wir werden so geblendet. Wir können da nicht hingucken.
Th: Was sehen sie denn bei Dir oder in Dir?
Kl: Was seht ihr denn in mir? Ja, Gott.
Th: Was macht das mit Dir? Die sehen in Dir Gott.
Kl: Das geht nicht.
Th: Nimm das wahr, es geht nicht.
Kl: Das geht nicht, geht nicht, geht nicht (10 mal)
Nein! - lauter Schrei -
Th:: Dann sei bei dem Gefühl, es geht nicht.
Kl: Nein, nein, nein, nein .............von mir aus jeder, aber ich nicht.
- Klientin versteckt sich unter der Decke -
Th: Wie geht's Dir denn jetzt dabei, wenn Du Dich versteckst?
Kl: Die sagen, sie sehen mich trotzdem. Ihr seht mich trotzdem. Ich will das aber nicht. Ich will das nicht. Ich bin doch gar nicht gut genug. Ich bin Scheiße. Ich habe das nicht verdient. Das geht nicht. Jetzt wird's mir wieder kochend heiß. Das Feuer sagt, ich lass dich eh nicht in Ruhe.
Th: Die Lebensenergie möchte zu Dir, schau mal.
Kl: Du kannst machen was du willst, ich lass dich eh nicht in Ruhe, sagt das Feuer.
- Pause -
Kl: O nein, nein, nein, nein!!! (mindestens 10 mal)
- heftige Körperreaktion, sie fangt an mit den Beinen zu strampeln -
Kl: Ich will weg. - strampelt weiter mit den Beinen - Ich will weg, weg, weg, weg. Nur weg.
Th: Ja dann lauf weg.
Kl: Geht nicht, ich kann nicht weg, ich kann nicht weg.
Th: Spür dieses Gefühl, weglaufen zu wollen und es geht nicht.Hier zeigt sich das gleiche Gefühl, wie zu Anfang der Sitzung. Zu Anfang gab es die Auseinandersetzung mit dem Tod und jetzt kommt die Auseinandersetzung mit dem Leben.Kl: Ich muss doch bleiben.
Th: Wer sagt das jetzt?
Kl: Gott sagt, ich muss bleiben. Er braucht mich, sagt er. Ich doch nicht. Ich doch nicht. Ich will weg, weg, weg, weg, weg..................
Th: Für was braucht er Dich denn?
Kl: Wichtige Aufgabe, sagt er. Ich will weg. Wichtige Aufgabe sagt er, wichtige Aufgabe. Ich will weg, ich komm nicht weg. Nur die Beine können weg, nur die Beine können weg, ansonsten bin ich festgewachsen. Ich kann nicht weg, ich kann nicht weg.
-Sie weint -
Kl: Du verbrennst mich, du verbrennst mich. - Keiner hilft. Warum hilft denn keiner, ihr guckt immer nur. Ihr helft mir nicht. Guckt, ich verbrenne und ihr helft mir nicht. Ihr helft mir nicht.
Warum helft ihr nicht? Sie haben Angst. Warum habt ihr Angst? Vor mir, sagen sie. Warum denn?
Wegen meiner Stärke. Ich spüre die auch schon irgendwie, aber ich habe selbst noch Angst davor.
Th: Du spürst Deine Stärke schon, aber kannst sie noch nicht annehmen.
Kl: Ich doch nicht. Guckt euch doch an, was mein Opa mit mir gemacht hat. Ich bin doch schmutzig. Und dann kann ich nicht Gott sein. Das geht überhaupt gar nicht.
Und die in der Kirche haben auch immer gesagt, ich bin schlecht.An dieser Stelle bin ich ganz bewusst nicht in das Drama mit dem Opa gegangen, um den Prozess bezügl. der Lebensenergie nicht zu verhindern.Th: Was sagt denn Gott dazu?
Kl: Der sagt, es wäre alles Scheiße, was die da erzählen. Ich glaube Dir ja eher. Ich kann es aber auch noch nicht richtig fühlen. Jetzt sagt er: Das kommt schon noch.
Th: Wie ist das für Dich, wenn Gott sagt, das kommt schon noch?
Kl: Ja, einerseits möchte ich so schnell wie möglich hin und andererseits habe ich Angst. Ich weiß ja, dass ich da hin will.
Th: Lass doch mal den Teil da sein, der ganz schnell da hin will.Klientin soll sich mit diesem Teil auseinandersetzen, weil er sehr stark ist und sie von ihm beherrscht wird.Kl: Ja, den Raser. Der läuft immer gegen die Wand. Das tut ja wieder weh. Warum rast denn du so? Ich hab’s eilig, sagt er. Aber, guck, du kommst doch gar nicht vom Fleck, wenn du immer so rennst. Du rennst, und rennst, und rennst immer gegen die Wand. Du kannst dir doch auch mal Zeit lassen. Komm, lass dir mal Zeit. Jetzt sagt er, ich habe keine Zeit. Oh, ist das bescheuert, Raser.
Th: Was bräuchte er denn, damit er langsamer sein könnte?
Kl: Zeit. Du weißt auch nicht, was du willst, genau wie ich. Auch einer, der nicht weiß, was er will.
Guck mal, mein inneres Kind hat Zeit. Das ruht sich gerade mal aus.
Th: Der Raser soll sich das doch mal anschauen.
Kl: Raser, guck mal. Guck mal, was mein Kind macht. Das hat ja immer Zeit, sagt er. Das braucht ja nichts zu tun. Ja guck mal, ihr müsst irgendwie zusammen kommen.
Th: Bring sie doch mal zusammen, die zwei.
Kl: Das Kind hat Angst vor dem Weg. Ein Selbstverletzer ist das, dieser Selbstzerstörer.
Du zerstörst dich selbst ... - laute Stimme - mit deiner Raserei da. Oh, jetzt ist er erschrocken. Jetzt hört er auf einmal auf. Jetzt hörst du auf einmal auf. Das ist ja auch laut genug gewesen, sagt er. Endlich.
Th: Was passiert denn bei ihm jetzt?
Kl: Jetzt liegt er schachmatt da. Er liegt ganz flach am Boden. Jetzt müsste er sich erst mal ausruhen, sagt er. Und jetzt wird mein inneres Kind lebendig. - Klientin freut sich, sie lacht und ist erleichtert –
Kl: Es ist so komisch, nichts zu tun, es ist ganz komisch.
Th: Wer sagt das jetzt?
Kl: Der Raser. Der hat sich noch nicht so ganz angefreundet. Du hast dich wohl noch nicht so ganz angefreundet. Du willst wohl noch ein bisschen rasen. Er kann sich nicht entscheiden. Heute haben wir den Tag der Nichtentscheidung. Irgendwie spüre ich noch einen Druck in mir. Ich muss jetzt unbedingt was tun. Gott, kümmere du dich doch mal um den. Jetzt nimmt er ihn in den Arm.
Th: Wie ist das denn für den Raser?
Kl: Er sträubt sich noch ein bisschen. Du sträubst dich noch ein bisschen, ne? Es ist alles so ungewohnt.
Th: Wie geht's ihm denn jetzt bei Gott?
Kl: Er guckt ihn ein bißchen fragend an, ob das so richtig ist.
Th: Muss er jetzt immer noch so weiter rasen?
Kl: Nein, rasen tut er im Moment nicht.
Th: Was macht er denn?
Kl: Du weißt noch nicht so recht............., ob das alles so richtig ist mit dem Ruhen.
Gott, sagt ihm, du brauchst alles nur geschehen lassen, was rast du denn da so rum?
Th: Kommt das bei ihm an?
Kl: Jetzt entspannt er sich.
Th: Was braucht er denn, dass er in dem entspannten Zustand bleiben kann?
Kl: Was brauchst denn du? Die göttliche Liebe.
Jetzt fühlt es sich ziemlich entspannt an, wenn es nur nicht so heiß wäre.
Th: Jetzt kommt die Lebensenergie wieder, schau.
Kl: Die brennt, es ist brennend heiß. Du bist so heiß. Ich will dich, sagt sie.
Th: Möchtest Du sie?
Kl: Ja, das ist ja gerade die Sache mit der Entscheidung. Du bist mir zu heiß. Du verbrennst mich.
Aber ich will dich schon, wenn du mich nur nicht verbrennst. Ich verbrenne dich nicht, sagt sie.
Ich gebe dir Kraft.Jetzt findet eine Kippung statt. Die Klientin spürt, die Hitze verbrennt sie nicht, sondern gibt ihr Kraft.Th: Wie ist das für Dich?
Kl: Ja, das ist gut. Dann kannst du von mir aus auch kommen.Jetzt kann sie diese Energie annehmen.Th: Kann sie dann ganz zu Dir kommen? Spür mal.
Kl: Ja, dann komm zu mir.
Th: Dann spüre Dein Ja ganz tief.
- Musik zur Verankerung wird eingespielt -
Th: Schaut der Raser jetzt auch zu, was da passiert?
Kl: Der Raser ruht sich jetzt aus. Der schaut zu. Es geht ihm gut dabei.Dadurch, dass sie jetzt die Lebensenergie annehmen kann, wird auch der Raser still.Kl: Jetzt kommt wieder der Tod an. Du Tod, du machst mich wieder etwas unbeweglich. Und heiß wird's mir jetzt wieder. Was machst du denn? Ich will auch zu mir, sagt er. Was, du willst zu mir?
Er tut mir nichts, sagt er. Na ja, dann komm mal her, schwarzer Kerl. Jetzt wird es mir wieder total heiß. Du bist ja total neben der Kappe, wie kann der Tod für die Liebe sein? Doch, das würde ich nur noch nicht verstehen. Ich müsste auch nicht alles verstehen.
Th: Reicht Dir diese Antwort? Bist Du zufrieden damit?
Kl: Nein.............Jetzt wird's wieder heiß. Tod, jetzt bist du da, jetzt wird's wieder heiß.
Th: Frag doch mal die Lebendigkeit, ob sie was dazu sagen kann.
Kl: Ja, Lebendigkeit, was ist denn mit dem Tod? Na ja, der gehört ja schließlich auch dazu, sagt sie.
Mir ist der aber nicht so geheuer, Lebendigkeit. Ohne den Tod gibt's kein Leben, sagt sie. Ja das weiß ich ja irgendwo auch, aber jetzt hier so plastisch..................Du könntest dich doch mal mit dem Tod verbinden, wie wäre das denn? Die verschmelzen jetzt zu einem Yin-Yang-Zeichen.
Schwarz und weiß.Sie hat die Lebensenergie angenommen, also kann sie den Tod annehmen und erkennen und spüren, dass der Tod zum Leben gehört und umgekehrt. Sie bilden eine Einheit.Th: Ja guck an, schwarz und weiß, das gehört zusammen.
Kl: Irgendwie habt ihr.........................oh, ihr habt viel Energie, oooooooooooooohhhhhhhhhhh......
Th: Ja, da steckt die ganze Energie drin, genau.
Kl: Ihr habt so viel Energie..............nein..............................Geh weg, Zeichen
- der ganze Körper schüttelt sich , stöhnt ganz laut --Die geballte Energie ist ihr noch zu heftigKl: Ich würde mir ja weh tun, sagen sie.
Th: Dir ist schon klar, dass Du jetzt beide wegschickst. Den Tod und die Lebendigkeit.
Kl: Dann habe ich ja gar nichts. Ich weiß es, aber irgendwie.....................- Pause -..
Na gut, dann kommt ihr jetzt. Jetzt kommt’s an, jetzt wird's wieder heiß. Im ganzen Körper.
Th: Kannst du das erlauben, dass es im ganzen Körper heiß ist?
Kl: Ich gebe Dir Liebe, sagt die Lebendigkeit. Du machst mir auch Angst. Ich weiß es, das Leben macht mehr Angst wie der Tod. Was soll ich denn mit dieser ganzen Energie machen? Das ist doch viel zu viel.
Th: So viel Energie bist Du nicht gewohnt.
Kl: Die brauche ich alle, sagt das Leben. Für was brauch ich das? Für deine Aufgabe. Für meine Aufgabe, die Liebe in die Welt zu bringen. Im Moment spüre ich aber keine Liebe, ich spüre nur Hitze. Das wäre normal, sagt das Leben. Das wäre ja auch eine Vorstufe.
Th: Wie ist es jetzt für Dich, wenn Du hörst, dass das eine Vorstufe ist?
Kl: Dem Raser gefällt es nicht so. Das innere Kind ist aber zufrieden.
Th: Was gefällt dem Raser jetzt nicht?
Kl: Es ist ihm wieder mal nicht schnell genug. Aber Gott hält ihn fest. Du ruhst dich jetzt mal aus, sagt Gott.
Kl: Irgendwie habe ich jetzt das Gefühl, das wäre so ein Film. Das ist ja alles überhaupt nicht echt. Jetzt schaltet sich der Kopf, die Vernunft ein.Th: Wem sagst Du das denn jetzt?
Kl: Ja dir, ich hol Dich, Eva-Maria mal in die Innenwelt.
Th: Ja, mach das mal.
Kl: Du Eva-Maria, was du mit mir machst, das ist alles nicht echt. Was soll der Scheiß denn?
Ich sehe dich gar nicht richtig. Es ist alles so verschwommen. Du willst mich ja nicht sehen, weil dann wüsste ich, dass es echt ist, und davor hast du Angst. Und davor habe ich Angst. Die ist so riesig, diese Aufgabe. Die schaffe ich nicht. Jetzt sagst du (Eva-Maria), Du schaffst alles. Du hast doch bisher so viel geschafft. Du bist immer Deiner Aufgabe gerecht geworden, die Du bisher hattest. Dann schaffst Du das auch. Du bist so stark. Du schaffst das auch. Ich brauche Dich, sagst du. Weil Du mit mir gehst, denn ich habe auch diese Aufgabe. Wir gehen diesen Weg gemeinsam.
Th: Wie ist das für Dich?
Kl: Jetzt habe ich mich abgeschnitten......................Eigentlich bin ich ein bssßchen neidisch auf dich, weil du hast ja schon so ein Gefühl.
Th: Wie reagiert sie darauf?
Kl: Du bist ja schon viel weiter als ich. Wieso meinst du, ich wäre schon weiter als du? Jetzt sagt sie nichts. Jetzt ist Chaos da. Ich will doch gar nicht weiter sein. Wir sind doch auf dem gleichen Weg. Ich sehe dich nicht mehr, wo bist du denn? Ich bin doch da, sagt sie. Aber ich sehe dich nicht.
Ich bin doch in Dir. Ich bin Dein Gefühl. Ich kann es noch nicht so richtig da sein lassen. Aber es ist alles da.
Th: Wie ist das Ganze für Dich?
Kl: Irgendwie glaube ich das nicht. Ich glaube dir das nicht. Sie sagt, du kannst es aber glauben.
Das fällt mir aber schwer.
Th: Kannst du das so stehen lassen, dass es Dir schwer fällt, das zu glauben?
Kl: Ja, ich kann das so stehen lassen. Der Raser kann jetzt erst mal ausruhen, der Turbo.
Th: Wie geht's denn dem Raser?
Kl: Der ist ganz entspannt.
Th: Wie geht's denn der kleinen Marion?
Kl: Die streckt die Arme nach mir aus. Ich möchte jetzt aber im Moment keinen Kontakt mit dir aufnehmen. Ich beobachte dich. Ich fühle dich ja in meinem Körper.
Th: Spürt das die kleine Marion auch?
Kl: Ja, die ist ganz zufrieden. Sie spielt mit den Händen.
- lange Pause
Kl: Irgendwie kommt jetzt so eine Stimme: Alles ist gut.
Th: Kannst Du wahrnehmen, woher die kommt?
Kl: Gott sagt das.
Th: Kannst Du das annehmen?
Kl: Ja.
- Klientin spielt mit den Fingern -
Th: Ist das jetzt die kleine Marion, die lebendig wird und spielt?
Kl: Ja. - sie flüstert und ist ganz beeindruckt -
Th: Die Kleine fängt zu spielen an, guck mal.
Kl: Ich kann dich fühlen. Du gehörst zu mir. Ich muss gar nichts tun.
Th: Ja, spüre Dich.
- sehr lange Pause -
Th: Wie geht's Dir?
Kl: Ja, ich habe so eine innere Ruhe und gleichzeitig eine Hochspannung, als ob ich an einem Hochspannungsmast hängen würde.
Th: Lass doch die Hochspannung auch noch mal da sein.
Kl: Gott sagt, er wäre die Hochspannung. An ihn kann ich mich immer anschließen.
Th: Wie fühlt sich das an?
Kl: Im Moment habe ich kein richtiges Gefühl dazu. Es läuft im Moment alles auf der energetischen Ebene ab.
Th: Aber kannst Du fühlen, ob es für Dich in Ordnung ist und Du es annehmen kannst?
Kl: Ja.
Jetzt kommt noch der Tod dazu. Jetzt ist alles komprimiert. Jetzt verschmelzen alle.
Die Lebensenergie, der Tod, die Ruhe und die Hochspannung.
Da ist unheimlich viel Energie drin.Durch die Auseinandersetzung mit den ganzen Persönlichkeitsanteilen kann die Klientin die Teile annehmen und sie sogar verschmelzen lassen.Kl: Jetzt sagt eine Stimme: Du willst leben.
Th: Was ist das denn für eine Stimme?
Kl: Jetzt kommt so als Name Gott.
Th: Frag ihn doch mal, ob er es war.
Kl: Gott, hast du das gesagt? - Ja.
Th: Kannst du es auch spüren?
Kl: Ja, es kommt ganz viel Energie. Ja, wenn ich leben will, muss was anders werden.
Th: Was muss dann anders werden?
Kl: Synergetik muss anders werden. Und Dhyan nickt. Es muss sich hier ändern. So wie jetzt geht das nicht mehr. Der Dhyan hat Angst vor mir. Ich will nicht, dass du Angst vor mir hast. Ich möchte, dass wir das gemeinsam machen, gemeinsam ändern.
Th: Wie ist das für ihn?
Kl: Er kann sich auch nicht entscheiden. Das stürzt ihn ins Chaos. Na ja, du hast ja die ganze Zeit nicht nach dir geguckt. Du hast nur immer deine Methode verfolgt, statt bei dir zu gucken. Jetzt musst du hinschauen. Ich werde dich dazu zwingen. Obwohl, das geht gar nicht, ich will dich nicht zwingen. Ich möchte, dass du es freiwillig machst. Zwang ist nicht gut.
Th: Macht er es freiwillig?
Kl: Jetzt nickt er.Die Klientin hat den Tod, die Lebendigkeit, die Ruhe und die Hochspannung angenommen, so sind auch die Innenweltfiguren bereit, sich zu ändern.Th: Die ganzen Teile, die vorhin verschmolzen sind, kriegen die das auch mit, was da jetzt abläuft?
Was halten die davon?
Kl: Was haltet ihr denn davon? Es ist gut, sagen sie. Endlich. Nicht immer dieser Kampf und so.
Der Kampf war eh nicht gut.
Th: Was macht der Raser?
Kl: Der ist immer noch bei Gott. Da wird er auch bleiben, sagt er. Dort hat er endlich seine Ruhe.
Er kann jetzt mich endlich tun lassen, was ich will. Jetzt hört die ganze Scheiße auf mit dem Machen, Machen, Machen. Einfach nur Sein. Ich habe jetzt auch ein Gefühl von Sein.Das Gefühl von Sein konnte nur entstehen, weil alle Teile jetzt in Harmonie miteinander sind und jeder seine Berechtigung und Aufmerksamkeit bekommen hat.
Th: Lass sich das Gefühl von Sein ganz ausbreiten.
- Musik wird zur Verankerung eingespielt -
Kl: Jetzt merke ich einen Widerstand.
Th: Was ist das für ein Widerstand?
Kl: Jetzt kommt so ein stacheliges Ding. Wer bist du? Ich bin der Schmerz. Ich möchte auch gesehen werden und ich will angenommen werden. Ich sehe dich, aber im Moment möchte ich nicht näher Kontakt mit dir. Bist du einverstanden, wenn ich mich morgen um dich kümmere? Der Schmerz sagt ja. Ok, dann bis morgen.
Kl: Jetzt gehe ich wieder in das Gefühl des Seins, ich möchte es fühlen.
- Musik wird wieder eingespielt -
Kl: Jetzt kommen alle Teile die sich verschmolzen haben und alle Leute vom Kamala, auch Dhyan, und schauen zu, wie ich einfach bin.
Th: Gibt es jetzt noch irgendetwas, was geklärt werden muss oder möchtest Du jetzt im Moment noch irgendetwas?
Kl: Nein, ich fühle mich rundum wohl. Ich möchte jetzt einfach nur in dem Gefühl bleiben.
Th: Dann suche Dir doch einen Platz, der für Dich im Moment gut ist und ich mache Dir noch eine schöne Musik dazu. Dann kannst du dieses schöne Gefühl noch ein wenig genießen.
- Musik wird zum Abschluss eingespielt -


Das Thema, das die Klientin mit der Synergetik und dem Kamala hatte, war ihr eigener Zwiespalt. Es ging um Leben und Tod. In dem Maße wie sie die Gefühle diesbezüglich zulassen kann, kann sie auch im Außen das Kamala und die Synergetik lassen.
Für die ganze Sitzung galt: Ich habe bewußt wenig eigene Ideen gebracht, weil die Sitzung so gut lief und im Fluß war. Die Klientin hatte immer eigene Impulse. Ich griff immer den letzten Impuls auf, und versuchte, immer mit der Energie zu gehen. Ich denke, daß dieses auch gelungen ist.
Musik und Geräusche habe ich bewußt nicht eingesetzt, da die Energie immer voll da war und ich diese nicht verstärken mußte.
Nur zur Verankerung setzte ich Musik ein.