Supervisions-Sitzung Heike Sansoni
Berufsausbildung B 5

Zehnte Synergetik-Sitzung am 6.5.02 - Trennung

Vorgespräch

Die Klientin tippt z.Zt. ihren zweiten Roman in den Computer und stellt fest, wenn sie sich von ihrem Mann trennen würde, hätte sie auch keinen PC mehr. „Mir tut ja zu Hause keiner was.“
Ihr innerer Asiat hat sich in der Zwischenzeit verabschiedet mit den Worten: „Du brauchst mich ja jetzt nicht mehr.“ Stattdessen erschien ein Narr mit bunten Bändern in der Innenwelt der Klientin.
Die Klientin erkennt, dass sie am Ende eines Weges ist und sich nur noch entwickeln kann, wenn sie weggeht. Was sie festhält ist die Angst, materiell nicht klar zu kommen, was der Ehemann noch „unterstützt“.
Die Klientin berichtet vom Weihnachten zur Zeit ihrer Brustkrebserkrankung. Sie hat nie geglaubt, dass sie daran sterben würde, aber ihr Mann sagte: „Das könnte dein letztes Weihnachten sein.“
Sie findet, dass er zu wenig Anteilname an ihrem Leben zeigt, das fiel ihr schon in der Schwangerschaft auf. So musste sie auch trotz Protest in das Haus ziehen, wo im Erdgeschoss die ehemalige Schwiegermutter ihres Mannes (quasi die Mutter ihrer Vorgängerin) wohnte.
Falls die Klientin noch einmal an Brustkrebs erkranken sollte, stellt sie fest, dass sie keine schulmedizinische Behandlung mehr machen möchte.Sitzungsverlauf

Die Klientin sieht sich wie in eine Wolke gebettet, gut in ihrer Mitte, spannungsgelöst. Das Bauchgefühl steht für Leichtigkeit.
Bloß die Füße hängen draußen, wollen lieber auf dem Boden bleiben. Sie stehen für den Teil in ihr, der an Gewohntem festhält, lieber auf vertrautem Grund steht und genau wissen möchte, wo es hin geht. „Meine Füße trauen mir nicht.“
Sie sieht sie jetzt, wie in zwei Betonklötze eingegossen. Auf die Nachfrage des Coachs, wo diese denn entstanden sind, taucht eine Situation auf, in der die Klientin 8 oder 9 Jahre alt ist.
Sie weiß genau, dass der Stiefvater gleich wieder betrunken nach Hause kommt, mit einer Mordswut im Bauch, und alles auseinander nimmt.

Die Klientin spürt, dass in dieser Zeit die Frage entstanden ist, ob sie sich selbst trauen kann, oder nur spinnt. „Man kann nicht nur nach dem Innen gehen.“
Über ihrem Bauch erscheint jetzt symbolisch ein Metallgürtel, der das helle Licht darunter einsperrt. „Ich habe mich selbst eingesperrt, um als normal zu gelten. Keiner will so was hören. Ich mache mir damit nur Scherereien.“
Sie erkennt, dass sie damit auch etwas vor sich selbst wegsperrt und so das Band zu sich selbst verliert.
Die Betonfüße verlassen sich hingegen voll auf das Äußere, sind ziemlich unbeweglich.
Die Klientin sagt Bauch und Füßen, sie will Inneres und Äußeres miteinander verbinden und neue Wege beschreiten, etwas leichtfüßiger.
Die Füße sind unentschieden, wollen Sicherheit und sind nicht sehr bequem. Auf die Aufforderung hin, doch einmal die äußere Sicherheit näher anzuschauen, erscheint wieder das Mädchen, das auf Stufen vor dem Haus sitzt und bemerkt: „Ich sage nichts mehr!“ Sie weiß immer noch mehr, als sie sagt, ist aber verstockt und zeigt auf die Stufen: „Das hier ist Stein.“
Für die innere Sicherheit erscheint roter Qualm und Nebel und dahinter eine Baustelle mit Gerüst. Es wird ein Obelisk aus schönem glatten dunklem Marmor errichtet. Die Wolken stehen für das, was das Denken überlagert. Jetzt erkennt sie den Sinn des Mahnmals: es ist ein Mahnmal für klare Gedanken. „Wir sind das, was wir denken.“
Das Mahnmal hat eine Ofentür und darin lodert warmes Feuer. Der Coach fordert die Klientin auf, doch mal ins Feuer zu blicken. „Ich darf das nicht glauben!“ meint sie und es kommt die Mutter hinzu mit den Worten: „Vom Feuer wird man nicht satt.“
Die Klientin sagt ihrer Mutter. „Das ist genau so Realität. Daraus beziehe ich meine Sicherheit. Ich will das so!“
Nun sieht sie, dass die Mutter auch ein kleines Licht/Feuer in sich trägt.
Wozu dient nun das Feuer? Es verbrennt nichts Greifbares, aber etwas von ihr selbst. Es ist notwendig, um die Bauarbeiten an weiteren Obelisken fort zu setzen. „Wenn ich weiß, was ich bin, kann der Bau fortgesetzt werden.“ Das heißt im Alltag, sich keine schlimmen Gedanken mehr zu machen. Nur eine Richtung wäre richtig: flexibler, und nicht so festgelegt.
Aufgrund dieser Erkenntnis zeigt sich das Mahnmal jetzt ganz frei, ohne Wolken und Nebel.


Zurück zur Mutter. Deren eigenes inneres Licht/Feuer hat sie gestört und sie sagt zur Tochter: „Wenn ich mich auf das verlassen hätte, wäre ich schon tot!“ Es taucht eine Situation im Leben der Mutter auf, wo sie sich für Mitgefühl, und gegen die Angst hätte entscheiden müssen.
Nun traut die Mutter der Tochter zu, auf die innere Sicherheit zu hören, weil die Klientin die Kraft dazu hat. Die 8 oder 9jährige wird dabei ganz fröhlich und kann ihrem Inneren jetzt durchaus trauen.
Die Füße kann sie jetzt aus den Betonklötzen lösen wie aus Stiefeln. Sie stellt sich sogar oben drauf auf die Klötze.
Nun die Frage des Coachs nach innerer und äußerer Sicherheit in Bezug auf evt. erneuten Brustkrebs. Die Klientin antwortet. "Ich weiß, dass da nichts ist. Alles in Ordnung!“
Die Wolken erscheinen jetzt wie Zuckerwatte. Die Klientin nimmt ihre innere Stimme an. Sie sagt: „Es tut mir leid, dass ich den Blick auf mich selbst so verschleiert hatte.“
Die Kleine turnt auf einem Geländer und sagt: "Das hab ich gleich gewusst!“
Und der Sohn der Klientin gesellt sich dazu. Er sieht, wie die Ehe geklärt wird, das ist auch für ihn wichtig.
Der Mann kommt hinzu und meint: “Na, macht mal alle...“


Nachgespräch

Die Klientin möchte freundschaftlich mit ihrem Mann auseinander gehen.