Praxislizenzarbeit Agnes Ewerling

5. Sitzung: Stromausfall

Die Klientin steht vor einer roten Stahltür mit der Aufschrift "Hochspannung", die sich schwer öffnen lässt. Dahinter sind lauter blanke Drähte gespannt, es zischt und blitzt und blendet. Es symbolisiert scheinbar ihr eigenes Energiesystem . Sie ist nicht bereit, sich damit auseinander zu setzen.

Nach einer kurzen Reise in ihre Vergangenheit sind statt der Blitze nur noch alte eingefrorene Fotos an den Drähten, die die Klientin abnimmt, zerschneidet und in einen Mülleimer wirft Damit nimmt ihre eigene Energie ab. Schmerzen tauchen auf.
Sie spürt, dass sie immer für alle da ist, aber sich alleine fühlt, wenn sie selbst Hilfe braucht. Ihr wird auch bewusst, dass sie die Hilfe von anderen nicht annehmen kann.

Die Sitzung ist sehr zäh. Es kommt kaum etwas in Gang. Das Energiepotenzial wird immer geringer. Der Raum mit den Drähten ist inzwischen dunkel und kalt. Die Schmerzen verschwinden für kurze Zeit, kommen dann aber wieder.
Die Klientin sagt, dass sie keinen Kontakt spürt. Die Kontaktaufnahme zu ihren Schmerzen lehnt sie ab.
Eine Szene aus der Kindheit taucht auf, wo sie sich von der Mutter ungerecht behandelt gefühlt hat und sich total zurückgezogen hat. Sie hat das Bild, sie würde im Morast versinken. Leichte Entspannung kommt. Die Energie fehlt, um aus dem Morast heraus zu kommen, denn sie ist an die Schmerzen gebunden.

Die Klientin findet heraus, dass sie sich immer in die Arbeit stürzt, um sich selbst nicht spüren zu müssen.
Eine weitere Szene aus ihrer Kindheit bringt sie in Kontakt mit ihrem Unglücklichsein. Die Mutter kann ihr nicht helfen, da sie selbst unglücklich ist. - Tränen fließen. – Es kommen noch einige Bilder, doch verändert sich kaum etwas.

Ich mache sie darauf aufmerksam, dass sie heute alles festhält. Sie fühlt sich wie gelähmt und ohne Energie, wie ihre Mutter. Ich lasse die Großmutter auftauchen. Sie hat jede Menge Energie und zeigt ihrer Tochter, wo sie sich Energie holen kann. Die Klientin wird ganz traurig, als sie ihre Mutter und Großmutter so voller Energie erlebt. Sie fühlt sich nicht mehr wahrgenommen von den Erwachsenen. Sie kann keine Freude mehr empfinden. Die Klientin lässt alle Regenbogenfarben als Symbol für die Freude aus dem Kosmos in ihren Körper und dann in den Körper des kleinen Mädchens einfließen.

Die Bilder verschwinden wieder und die Klientin spürt nur noch Anstrengung. Es taucht noch eine Batterie als Symbol auf. Die Klientin baut sie dem kleinen Mädchen ein. Die Mutter freut sich, weil das Kind lebendig wirkt. Die Klientin kann diese Lebendigkeit nicht spüren.
Es hat keine Veränderung stattgefunden.