Helga Regina Buhlmann

PRAXISLIZENZ - Arbeit
November 2003

08. Juli 2003 .4 Session
„ Böse Kl „ war erst der Titel der Kassette – dann kam spontan „ Ich darf so sein wie ich bin „ Diese Kassette ist der Arbeit beigefügt.
Die 4te Session habe ich mit dem Entspannungstext und der Treppe nach unten be-gonnen. Die Kl sieht eine große dunkle Tür in einem Baum.
Meine Frage nach einem Griff oder was sonst zu erkennen ist
antwortet die Kl das es sich eher um eine Öffnung in dem Baum handelt. Die Kl geht in den Baum rein. Es ist dunkel und die Kl geht ganz langsam.
Ich frage sie, ob sie den Boden unter ihren Füßen spüren kann oder ob sonst etwas wahrzunehmen ist. (Es ist wichtig das auch der Körper mit geht und die Kl sich ganz einlassen kann und sicher fühlt.)
Sie sagt es geht tief runter und sie geht an der Seite lang. Mit gespreizten Beinen ganz langsam und vorsichtig.
Ich frage nach, ob es sich um eine Treppe handelt und ob sie aufrecht durch diesen Gang gehen kann.
Es ist keine Treppe und die Kl sagt, sie könne dort aufrecht gehen. Aber es ist sehr dunkel und nach unten hin ist eine Spalte offen.
Nach ihrem Gefühl gefragt
antwortet die Kl, dass sie gut reingehen kann und sich nicht fürchtet. Die Kl ist neu-gierig. Es ist ein Gefühl wie auf Stelzen zu laufen. Jetzt wird es unter der Kl heller. Es ist ein rötliches Licht, so als wenn da ein kleiner Vulkan oder irgend etwas am Brodeln wäre. Die Kl geht unbeirrt weiter und findet sich sehr gut zurecht.
Sie kann seht gut an der Seite entlang gehen und der Boden ist auch jetzt wieder geschlossen. Der Weg geht jetzt um die Ecke herum und sie kommt gut weiter.
Sie weiß auf einmal nicht wie es jetzt weiter geht. Es ist doch ziemlich düster. Sie spürt jetzt Aufregung und ihr Herz schneller schlagen.
Sie nimmt jetzt ganz deutlich diese Aufregung wahr und kann im Moment nicht wei-tergehen. Sie stellt fest das der Gang hier zu Ende ist. (Atmet schwer)
Ich frage sie, wie es ihr jetzt dort geht.
Sie schaut sich um, wie es denn nun weiter gehen könnte und nimmt von links einen Lichtschein war. Es ist eine schmale Ritze, Felsspalt, durch die das Licht fällt.
Die Kl versucht da durchzukommen nach oben. Sie kann jetzt hochklettern.
Ich frage wie sie sich dabei fühlt nach oben zu klettern und ob die Aufregung noch zu spüren ist oder was sie sonst wahrnimmt.
Die Aufregung ist besser geworden und es wird ihr jetzt leichter. Sie klettert aus einer Felsspalte. Oben ist es moosig. Sie ist schon draußen. Es ist blauer Himmel. Sie sieht Wald und befindet sich auf einer Erhebung. Die Kl hat einen schönen Blick und fühlt sich sehr wohl.
Ich fordere sie auf es der Umgebung mitzuteilen wie sie sich hier fühlt.
Es ist schönes Wetter und es liegt Dunst über den Bäumen. Die Kl fühlt sich wohl, so alleine zu sein. Hat keine Angst und ist ganz zufrieden.
Ich fordere die Kl auf, einmal in sich hineinzuspüren und mir zu sagen, wo sie in ih-rem Körper dieses Gefühl wahrnimmt.
Im Herz. Aber da ist es gar nicht so wohl. Etwas schwer da, wenn ich so da hin spüre zu meinem Herz. Etwas geschwollen. So dick ist mein Herz.
Ich fordere die Kl auf, sich ihr Herz einmal genau anzuschauen.
Pah, so ein richtig dunkelrotes oder schwarzes – eine dicke Blase.
Ich bringe sie in Kontakt mit der dicken, roten Blase, ihrem Herz.
Die Kl fühlt sich Einseitig und die Blase wird weniger. Es ist alles nach oben verpufft, wie eine dunkle Wolke. Aber die Wolke ist noch da. Sie ist jetzt nicht mehr in mir.
Ich fordere die Kl auf, mit der Wolke Kontakt aufzunehmen.
Die Wolke dreht sich nach der Seite und die Kl bleibt in Kontakt. Die Wolke hatte jetzt ein kleines Gesicht bekommen und dreht sich von der Kl ab.
Ich frage wie sie sich fühlt damit, dass die Wolke sich abwendet.
Die Kl findet es schön, dass die Wolke sie nicht mehr belastet, aber sie ist ent-täuscht, dass sie keine Antwort bekommt. Jetzt zwitschert die Wolke ab. Wie auf Bahnschienen. Die Kl hätte gerne eine Antwort gehabt, aber die Wolke ist weg. Sie nimmt noch die Schienen wahr.
Ich frage die Kl, ob die Wolke denn noch existent ist oder sich ganz aufgelöst hat und wie es ihr damit geht. Die Wolke macht sich einfach aus dem Staub, obwohl die sie doch vorher so belastet hat und ihr dann keine Antwort mehr gibt. Ich frage die Kl, was so ihr Impuls ist. Ob es ok ist, dass die Wolke auf ihrem Bild verschwunden ist.
Die Kl will sie nichts mehr fragen. Das ganze Bild von der schönen Landschaft ist jetzt weg und es ist alles nur noch dunkel. Es hat sich jetzt etwas ganz dunkles vor-geschoben.
Es ist nicht bis an mich herangekommen. Ein Stück ist noch hell dazwischen. Zwi-schen der Kl und dem dunklen ist ein Stück hell.
Ich frage nach ihrem Gefühl.
Die Kl findet es einfach nur schade, dass es nicht mehr so schön ist wie vorhin.
Ich fordere sie auf, die Dunkelheit anzusprechen.
Die Dunkelheit reagiert auch nicht und die Kl wird energisch und die Dunkelheit weicht zurück. (Atmet schwer). Die Kl stellt fest, dass es nicht mehr so schön wird wie es war. Sie spürt wieder Druck. Sie will den Druck weghaben. (Atmet schwer)
Irgend etwas macht mir Druck und ich weiß nicht, was mir Druck macht. Am Hals und in der Brust.
Ich berühre die Kl und verstärke den Druck auf der Brust.
Die Kl atmet tief (ich erhöhe den Druck auf die Brust) ich kann nicht schreien. Nein ich schreie nicht. Die Kl hält den Druck aus.
Ich erhöhe nochmal den Druck und fordere sie auf, Kontakt zu der Wand aufzuneh-men, die ihr den Druck gemacht hat. Die Kl sackt vollkommen in sich zusammen. Sie spürt den Druck und sagt:
Ich kann gar nichts machen. Ich habe keine Kraft und ich will nicht. Ich halte das lie-ber aus.
Ich verstärke noch einmal den Druck.
Die Kl fängt an sich zu wehren und zu schreien und hustet und weint den Druck jetzt raus.
Ich halte sie in Kontakt mit dem Druck und der Mauer und fordere sie auf zu atmen.
Die Mauer löst sich jetzt langsam auf. Der Kl ist zum Brechen. Phui, die Kl fängt bit-terlich an zu weinen und gibt der Bewegung in ihrem Körper nach. Die Kl spricht den Druck an und sagt das sie ihn hasst. Der Druck hört sie jetzt. Die Kl kann jetzt laut weinen und spürt Traurigkeit und fühlt sich einsam.
Ich spiele Prozess-Musik ein damit alles in Bewegung kommt.
Die Kl fühlt sich eingeengt. Die Blase ist noch da und ziemlich dunkel. Sie beschreibt es jetzt als Selbstmitleid.
Die Kl fühlt sich kraftlos – willenlos.
Die Kl will jetzt diesen Platz verlassen.
Ich frage sie, ob sie sich einmal dem Stellen will, was da jetzt ist, was sie da, wo sie ist, wahrnimmt oder ob sie weggehen will.
Sie spricht jetzt die Mauer an, drückt ihren Hass aus und schlägt mit dem Dhyando auf das Schwarze.
Ich halte die Kl. mit dem Schwarzen in Kontakt und unterstütze durch mitschlagen und fordere sie auf, alles auszusprechen.
Die Kl kommt in Aktion und kann es auch jetzt aussprechen.
Ich frage die Kl wie es sich anfühlt – sie ist in Aktion und diesmal nicht weggelaufen.
Die Kl sagt dem Schwarzen jetzt, dass sie keine kleine Wurst ist und schlägt weiter darauf.
Die Kl nimmt jetzt das gute Gefühl war, sich dem gestellt zu haben. Die Kl atmet er-leichtert durch und ist richtig stolz aus sich.
Ich spiele schöne Musik ein, um dieses Gefühl jetzt noch zu verstärken.
Die Kl nimmt jetzt Moos unter ihren Füßen war und hat Lust zu tanzen und zu hüp-fen. Ihr Körper fühlt sich ganz leicht an.
Ich sprechen noch einmal die rechte und die linke Körperseite an, da ja Rechts diese große dunkle Blase war.
Die Kl sagt, das von links zu rechts noch ein Unterschied ist.
Die rechte Seite angesprochen, stellt die Kl fest, dass die rechte Seite vernachlässigt wurde und schwerer ist, als die linke Seite.
Der rechte Arm ist verknuddelt und wie angeschwollen und schmerzt.
Ich frage die Kl ob es damit zu tun haben könnte, weil sie sich jetzt gewehrt hat?
Die Kl sagt nein – nein – sie empfindet, dass die rechte und die linke Körperhälften nicht zu einander finden.
Die Kl danach gefragt, stellt fest, dass die beiden Körperhälften ganz unterschiedlich sind.
Ich halte die Kl in Kontakt mit ihrem Körper.
Der Körper sagt der Kl, dass etwas nicht richtig in ihr zum Fließen gekommen ist. Die Energien sind nicht richtig geflossen. Vielleicht habe ich nicht nach meinem Gefühl gehandelt?
Ich fordere die direkte Ansprache ein.
Die beiden Körperhälften sind froh, dass die Kl sich einmal dem Bösen – Dunklen gestellt hat und nicht davon gelaufen ist. Sie fragt ihren Körper, ob sie das öfter tun soll und spürt, dass die beiden Hälften Kontakt miteinander haben. Die beiden kön-nen sich unterhalten. Jetzt im Moment sind es drei Teile – der Kopf noch dazu.
Alle finden es gut, wie die Kl reagiert hat. Die Kl wünscht sich eine Einheit, damit al-les wieder gut fließen kann.
Die Kl sagt, dass sie sich nicht immer zurückziehen soll, um ihr Harmoniebedürfnis auszuleben, sondern sich auch einmal den unangenehmen Dingen stellen soll.
Ich frage die Kl, wie sie sich mit diesen Aussagen fühlt?
Ich fühle mich stark und die Kl sagt, dass sie es jetzt ganz genau weiß. Der Körper fühlt sich gut an, der Kopf, ist wie durch das Rückgrad gestützt. Der Kl wird bewusst, dass es damit im Zusammenhang steht, dass sie Nein denkt und Ja sagt.
Ich frage die Kl wie es sich anfühlt, wenn sie aufrichtig ist?
Die Kl fühlt sich sehr gut, doch der Kopf braucht noch die Stütze. Die Kl erkennt, dass sie diese Stütze doch nicht mehr haben will und probiert es ohne Stütze aus. Ja, jetzt ist es ganz kräftig und gerade und auch der Buckel ist weg. Die Kl fühlt sich total erleichtert und der Rücken ist gut durchblutet. Das macht auch vorne Luft.
Ich spiele schöne Musik ein um dieses wunderbare Gefühl zu verstärken.
Die Kl tanzt wieder und ist total erleichtert und stolz. Sie tanzt mit geschwollener Brust. Die Kl glüht innerlich und findet es so richtig schön und
ich lasse sie jetzt mit diesem Gefühl allein zum Nachspüren und Festigen.
Die Kl sagt, während der Musik war immer die Grundstimmung – Pack es an – vol-ler Elan – und nicht wie ein kleines Mäuschen, den Schwanz eingezogen, die brave kleine Kl. - sie ist jetzt ein böses Mädchen geworden. „Böse Mädchen kommen in den Himmel“ – fällt der Kl ein Buchtitel ein. Die Kl wie sie jetzt ist, die mag ich und die kommt auch überall hin. Dich find ich gut – Dich will ich haben.
Ich frage nach dem Körper
und die Kl stellt eine völlige Einheit fest. Es hat die gleiche Farbe und fühlt sich flie-ßend, rund an. Die Stütze am Kopf ist auch weg.
Kl lacht. Es geht mir gut - ich bin jetzt aufrichtig - .
Die Kl schaut nochmal den Baum an und sieht ihren Schutzengel ganz klein und hell dort sitzen. Es ist ihre Mutter mit einem Kind auf dem Arm. Sie hält mich und die Kl freut sich sehr.
Fordere direkten Kontakt ein.
Der Schutzengel nickt ihr zu und um den Baum wird es überall hell und die Kl kann jetzt einfach durchgehen und auch der Weg zur Felsspalte, ist jetzt viel breiter. Ich kann einfach durch. Es ist einfach freier und heller.
Ich fühle mich als Einheit und hier an der Seite mit meinen Schutzengel.
Zum Schluss sagt die Kl noch ihrem Mann, dass er sie jetzt so aushalten muss wie sie ist und stellt fest, dass er sie jetzt ansieht. Sie findet es wunderschön, dass ihr Mann sie wahrnimmt. Er akzeptiert das auch, obwohl er es oft nicht versteht. Kl stellt fest, dass sie dem Blick ihres Mannes nicht ausweichen muss. Ich habe jetzt ganz schönes Selbstvertrauen.
Wir beenden die Session mit dem Gefühl Ja, so ist es gut. Die Kl weiß auch, wenn sie sonst immer Ausreden gefunden hat, auch sagen zu können, ich hatte keine Lust.
Ich kann sagen was ist und damit fühle ich mich ehrlich. Ich stehe zu meinen Gefühlen und bin total stolz drauf. Es ist alles so einfach und ich fühle mich frei und ein bisschen frech.
„Ich darf so sein wie ich bin“
„Ich bin wie ich bin“
„Ich kann und will ein böses Mädchen sein“
Damit war die Session ganz rund und die Kl hat es zum ersten Mal geschafft sich einem Problem zu stellen.