Selbstheilung mit Synergetik Therapie

Vaterkonflikt

Der Klient leidet unter ständiger Energielosigkeit und einer starken Autoritätshörigkeit, die ihn v.a. in seiner beruflichen Entwicklung hemmt.

In dieser Sitzung bearbeitet er seine dahinterliegende Vaterproblematik. Das übermächtige Gefühl der Angst vor dem Vater, welches den Klienten am Anfang der Sitzung sehr stark lähmt (Energielosigkeit) löst sich dabei vollständig auf. Durch die Konfrontation der alten Prägungen seiner Kindheit, wird in der neuronalen Struktur ein Selbstorganisationsprozeß angestoßen, der das tiefe Wissens aus dem morphogenetischen Feld, darüber, was „Vater sein“ bedeutet, miteinbezieht. Die Angst wandelt sich dabei in ein tiefes Gefühl von Liebe und Annahme.

Zum ersten Mal kann er seinem Vater diese Liebe und Annahme zeigen und im gleichen Maße fühlt er sich von ihm geliebt und angenommen.

Dieses Gefühl wird am Ende der Sitzung im Körper verankert und auf eine Situation aus seinem Arbeitsleben rückgekoppelt. Der Klient erlebt sich daraufhin in seiner Arbeit mit einer völlig neuen Qualität von „Dasein“ und Klarheit.

Dieses Beispiel macht deutlich, daß man sich nicht mit den Prägungen der Kindheit abfinden muß, sondern die mit den Eltern gemachten Erfahrung und damit auch das eigene Dasein im Leben im Nachhinein entprechend abändern kann.

Der Klient betritt einen dunklen, feuchten und modrig riechenden Raum mit einer tragenden Säule in der Mitte. Er schaltet das Licht ein und erkennt, daß er sich in einem gewölbten Kellerraum befindet. Der Therapeut schickt einen Boten vorbei, indem er das Geräusch von sich nähernden Schritten einspielt.

Kl: Ah, das geht gleich voll ins Herz rein. Ich seh dich, du bist so groß. Ich seh nur die Stiefel, Soldatenstiefel. Ich hab Angst vor dir. Du bist so riesig. Mir wird ganz komisch. Ich spür auch einen Druck auf der Blase, so aus Angst. - Der Therapeut fordert den Klienten auf, langsam an der Gestalt hoch zu schauen. Daraufhin verschwindet das Bild immer wieder für einen Augenblick. - Das ist so, als ob es gar kein Bote wäre, sondern als ob es mein Vater direkt wäre. Ja, er ist es. Mir kriecht die Angst so die Beine hoch. Meine Beine fühlen sich direkt wie gelähmt an. Ich kann überhaupt nicht laufen. Ich glaube, ich möchte weglaufen und ich kann mich gar nicht mehr bewegen. Es ist, als ob ich mit den Füßen in Beton drinstecke.

Th: Ja, bleib mal dicht bei deinem Vater und sag ihm jetzt alles, was du ihm sagen möchtest.

Kl: Das fährt mir so in den Magen. Ich kann mich nicht mehr rühren, ich kann nicht mehr empfinden. Es trocknet die Kehle aus und mein Herz krampft sich zusammen. Du bist so fremd. Ich kenn dich gar nicht und du stellst so eine Nähe her und ich hab Angst davor. (stöhnt) Die Lähmung greift über in meine Unterarme. Ich trau mich überhaupt nicht rühren, nicht ein bisschen. Ich trau mich dich gar nicht angucken so richtig. Diese Uniform, die strahlt so eine Kälte aus, so eine furchtbare Strenge, so unmenschlich. Ich kann dich gar nicht wahrnehmen. Das ist wie ein Panzer, da geht so kalt weg (zittert).

Th: Guck mal, welche Impulse du hast, was du machen möchtest, jetzt dort.

Kl: (stöhnt) Ich möchte ihm in die Augen gucken und ich trau mich nicht. Ich trau mich nicht, hochzugucken.

Th: Dann sag ihm, er soll runterkommen.

Kl: Ah ja, kannst du mal runterkommen? Irgendwie, geh doch mal in die Hocke, aus dieser bedrohlichen Haltung raus. Oh Mann, mir wird ganz komisch. Ich spüre irgendwie seine Augen und die sagen was ganz anderes wie diese Montur. - Der Therapeut fordert zur direkten Kommunikation auf - Deine Augen - ich seh die nicht, aber ich spür die - es ist irgendwie, als ob die ganz zart sind, ganz sanft und so ganz anders als deine Haltung und deine Uniform. Aber du bewegst dich nicht, du kommst nicht runter. Komm doch bitte. (stöhnt) Ich spür das so stark in den Schienbeinen und in den Unterarmen - diese Kälte oder was das ist. So starr, fast wie Totenstarre. Das fühlt sich ganz, ganz furchtbar an, das lähmt so. (stöhnt) Du, das lähmt, das lähmt furchtbar, dieser Schrecken. Das ist, als ob mir schlecht wird.

Th: Kennst du so ein Gefühl auch aus deinem heutigen Leben?

Kl: Ja, wenn jemand was unbedingt will und ich will das nicht und er droht mir dann. - Er sagt zu seinem Vater - Ich glaub, wenn du einfach mal in die Hocke gehst und runterkommst, dann löst sich diese Starre bei mir auf. (stöhnt) Hörst du mich überhaupt? Hallo!? Er ist gar nicht mit mir beschäftigt, er ist mit jemand anderem beschäftigt, so innerlich. Du bist mit meiner Mama beschäftigt, innerlich. Die ist auch irgendwo im Raum da. (stöhnt) Hallo! Ich bin immer nur wie gelähmt. Ich möchte ihn runterholen, zu mir runter, auf meine Ebene. Ich zupf ihn. Komm doch mal, hallo du! Hallo, du großer Mensch, komm doch mal runter, guck mich doch mal an. Du bist so hoch oben und das macht mir so Angst. Ich hab richtig Schiß, ich muß scheißen. (stöhnt) Au! Mann!

Th: Guck mal, was du machen möchtest. Du darfst alles tun.

Kl: Ja, ich möchte ihn schon an der Uniform zupfen, ihn runterholen - komm doch! Jetzt, ja, jetzt geht es. Komm doch runter, komm! (atmet erleichtert durch) Hallo. Oh Mann! (zittert) Ja, Mensch, irgendwo weiß ich, daß ich keine Angst vor dir zu haben brauche, daß du mir nix tun willst. Aber, ach irgendwie ist die ganze Stimmung so, so sorgenvoll, so bedrückt so ... Krieg, ja, es ist Krieg. Oh Gott, es ist Krieg! (weint) Alle haben Angst, alle haben so Angst!

- dramatische Musik

Th: Wie alt bist du?

Kl: Drei. Oh nein!!!!!

Th: Laß alles raus, was hochkommt, laß alles raus!

Kl: (weint und schreit) Oh nein!!!! (weint) ... Jetzt geht es wieder. Die Angst ist jetzt vorbei. ... Und der Vater, der versteht meine Angst gar nicht. Er sagt, ich bin doch da, um euch zu beschützen. Ich bin doch Soldat geworden, um euch zu beschützen. Ach Papa, du kapierst das gar nicht, das stimmt doch alles überhaupt nicht (weint). Ich hab so Angst vor den Fliegern und den Bomben (weint) und da kannst du doch mit deinem Gewehr gar nichts machen. - Der Therapeut spielt über die CD-Anlage Fliegeralarm ein und fordert den Klienten auf, seinem Vater alle Ängste zu erzählen - Oh Gott, nein!!! (weint) Meine Mutter hat auch Angst. Sie tut so, als ob sie keine hätte. Mein Vater nimmt sie in den Arm und uns auch. Irgendwie geht doch so eine Kraft von dir aus, so eine Ruhe und sowas wie Schutz. (atmet tief durch)

Th: Ja, spür mal, wie dein Vater dir Schutz gibt. - Bombenlärm wird eingespielt - Red ruhig mit ihm.

Kl: Ja, es ist ganz seltsam. Ich weiß, daß du nie da warst, wenn Bombenangriff war, aber irgendwie bist du doch da. Die Mutter denkt an dich und irgendwie holt sie dich her. Du bist da mit deiner Energie und du bist da mit deinem Schutz und du gibst der Mama Kraft und Zuversicht, daß alles gutgeht. (atmet tief durch) Also, das ist wirklich so eine Entspannung, daß alles gutgeht. Irgendwie - der Angriff ist überstanden. Mir tut das Herz noch weh von dem Schrecken.- Entwarnung wird eingespielt - Wir können wieder raus, es wird wieder Licht, wir können wieder an die Oberfläche, aus dem Keller raus. Da sind Trümmer, Rauch, Flammen.

Th: Was ist dein Grundgefühl, was bleibt?

Kl: Ja, es ist gutgegangen, wir haben es überlebt. (atmet erleichtert durch) Ich glaube, ich muß wirklich jetzt pinkeln. - er geht zur Toilette - Aber ich spür so die Situation meiner Mutter, wie sie ihr Weinen unterdrückt und den Schmerz auch nicht zeigt, ihre Angst nicht zeigt und auch vor dem Vater die Angst nicht zeigt. Sie nimmt ihre Gefühle so zurück in ihr Herz rein und ich spür das irgendwie so. Ich spür diesen Schmerz auch in meinem Herzen drin.

Th: Sag ihr das mal und spür sie mal dabei. Nehm sie mal an der Hand oder faß sie mal an.

Musik

Kl: Ja, Mama, du zeigst uns nur, wie stark du bist, als ob du keine Angst hättest und keinen Schmerz hättest und das stimmt gar nicht. Ich spür das genau. Ich weiß nicht, ist das Papa zuliebe, daß du das nicht ausdrückst. Hast du Angst, daß er schimpft oder was? Du hältst dich so zurück und du nimmst alles so nach innen und das liegt dann so schwer auf deinem Herzen, ich spür das ganz genau in meinem Herzen. Ja, das stimmt, sagt sie, das stimmt. - Musik - Jetzt wird es leichter. Ich möchte, daß du dich so gibst, wie du wirklich bist, nicht, daß du was vorspielst.

Th: Jetzt spür mal, wenn du das sagst, wen du noch meinst. Welche Personen tauchen auf, jetzt?

Kl: Da ist auch der Vater da. Ach Vater, das einzige Gefühl, das du gezeigt hast, war Wut. Das hat mir so Angst gemacht. Aber einmal hast du geweint, ja. Vater ... (weint) du kannst dich bei uns zeigen, wie du bist. Am Anfang haben wir viel Angst gehabt vor dir und du warst uns so fremd. Du warst auch nur ganz selten da. Das ist so traurig, daß du nie da bist. Und daß du so ernst bist, wenn du da bist. Papa! (weint) Du läßt uns gar nicht so richtig an dich rankommen. Ich möchte viel mehr Nähe zu dir und ich möchte dich richtig liebhaben dürfen und ich möchte, daß du dich mit uns freust. Du bist immer so ernst und so weit weg mit deinem Gefühl. Ich weiß nicht, so abgeschnitten.

Alles ist nur Pflicht und Arbeit und Ernst des Lebens und Strenge. Und Mama leidet so darunter. Es ist so selten, daß ich dich lachen sehe und ich würde dich so gerne mehr lachen sehen. Ich möchte, daß du Freude hast. Ja, manchmal, wenn du bei deinen Bienen bist, dann bist du so voll da mit deiner ganzen Energie. Und wenn du mich dann an die Hand nimmst und mir was zeigst, das ist wundervoll. Da ist dann eine Ruhe da, eine Sicherheit da, Kraft und ... ich mag dich, wenn du da so in deiner Kraft bist, bei den Bienen oder am Sägewerk beim Holz. Du bist dann einfach wirklich da. Deine Seele ist dann nicht verdunkelt von irgendwelchen Ängsten oder Pflichten. Ja, so mag ich dich, so mag ich dich wirklich. Ja, da spüre ich DICH, da bist DU da. Ah, das ist schön.

Th: Ist das auch sowas wie, so möchtest du auch gerne sein. Und es ist schön, so ein Vorbild zu haben?

Kl: Ja. So möchte ich auch sein, so kompetent und so eins mit dem, was ich tue. - Er sagt zu seinem Vater - Das ist schön. Und dann habe ich auch keine Angst vor dir. Wenn du so bist, habe ich keine Angst vor dir. - Musik - Ja, jetzt ist Frieden. Jetzt ist so eine Übereinstimmung mit dir da.

Th: Dann nimm sie mal ganz tief in dich auf und spür mal, wo dieses Gefühl in dir hingehört.

Kl: Ja, das ist so in der Mitte, so ganz in der Mitte. Das ist Kraft, das ist Stärke, das ist Klarheit, klares Wollen und Ausgerichtetsein. (atmet tief durch) Das fühlt sich gut an - Wow! Das ist hier im Solarplexus. Ganz deutlich. Wow, gut. Das fühlt sich echt gut an.

Kl: Geh jetzt mal mit diesem Gefühl in dein ganz normales Leben und schau mal, wie es sich auswirkt, wie du lebst mit diesem Gefühl - so da zu sein.

Kl: Ja, das ist kraftvoll und klar. Oh, das fühlt sich sehr, sehr gut an. ... Ja, im Büro, wenn ich so klar da bin - wirklich klasse - und Kontakt zu mir habe, hier zum Solarplexus und zu dem, was ich sehe und mit dem inneren Auge sehe oder spüre und dann weiß, was ich will. Nicht, so sehr, was ich will, sondern was richtig ist. Ja, das ist sehr gut. Da kommen auch klare Formulierungen dann. - Der Therapeut möchte wissen, wie die anderen damit zurechtkommen - Ja, gut, sehr gut. Ja, es ist sogar so, endlich sagt es mal einer, endlich bringt es mal einer auf den Punkt. Super. (atmet tief durch). Ja, das ist entspannend.

Th: Gut, und jetzt machst du folgendes: Entweder gehst du jetzt mit diesem Gefühl zurück in die Kindheit zu deinem Vater und sagst ihm das oder du holst deinen Vater in dein Büro.

Kl: Ja, ich geh zurück. ... Ja, Vater, das war jetzt eine aufschlußreiche Arbeit hier, die wir zwei gemacht haben. Ja, komm ruhig runter zu mir. Ja, jetzt kannst du das und ich hab keine Angst mehr. Ja, und ich möchte dir sagen, daß ich dich in den späteren Jahren dann, als du dann ganz bei uns warst, auch sehr positiv erlebt habe in deiner Klarheit, in deinem Wissen, in deinem Können und wie verbunden du in deinem Können warst, in dem, was du gemacht hast. Diese Klarheit, du weißt, was richtig ist, du weißt, was Sache ist, du weißt, was du zu tun hast und jeder Handgriff sitzt und das - das war sehr, sehr gut (weint) und das hast du mir auch beigebracht. Und das trägt, weißt du. (weint) Ich liebe das an dir. Ich liebe das und ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich glaube, ich habe dir das nie so sagen können, weil ich hatte Angst vor dir. Ich liebe dich und ich konnte dir das erst ganz zaghaft sagen, als du ganz schwach geworden warst. Ich konnte dir das gar nicht sagen, als du so drauf gewartet hast (weint), als du so drauf gewartet hast, anerkannt zu werden und Vater sein zu dürfen. (weint verzweifelt) Du hast dich so danach gesehnt.

Th: Ja, schau ihn an dabei.

Kl: Papa!!! (weint verzweifelt) - Musik - Das ist so schön. Er sitzt jetzt da an die Säule gelehnt und hat uns beide im Arm. Tränen laufen mir runter vor Glück. Da hat er so drauf gewartet, daß wir ihn wirklich als Papa annehmen und das ist nicht gewesen. Papa, wir hatten zuviel Angst. Die Angst war zu groß (weint). Da kam die Liebe nicht durch, aber sie war da. Unsere Liebe zu dir und deine Liebe zu uns war trotzdem da. - Musik - Ich schau in diese tief dunkelblauen Augen, als ob ich mich in der Ewigkeit verliere. Ich habe das Gefühl, als ob ich jetzt in diesen Augen wie in einem See schwimme und es ist wie schwerelos, eine Leichtigkeit, als ob die ganze Schwerkraft aufgehoben wäre. Ich schwimme in einem See von Liebe. Ach, ist das schön. Ich entspanne noch tiefer. Ahhh!

Th: Nimm mal das Gefühl in dich auf, ganz tief, und spür mal, wo es hingehört in deinem Körper. Hol es nachhause.

Kl: Die Brust ist ganz weit. Ahhh! Ahhh! Ich hab so einen Brustkasten, so groß, so breit. Ah, so viel Liebe! Ahhh!

Th: Schau mal, wen du alles einschließen willst, wer auf dich zukommt.

Kl: Ah, meine Kinder, und meine Frau kommt und meine Mama ist auch da. Wundervoll ist das. Meine Kleine sagt, ich wußte es doch, ich hab’s immer gewußt. - Musik - Schön ist das, ach ja. ... Ach Mensch, ich kann soviel geben, das ist so schön!!! Ahhh! Das fließt über! Das ist so schön. (lacht) Wunderschön, das ist echt toll! Schön! Herrlich! Wow! Super! (lacht, steht auf und tanzt)

  Synergetik Institut
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